-anstatt 3 Kabotagen innerhalb von 7 Tagen kann eine beliebige Anzahl an Kabotagen innerhalb von 5 Tagen durchgeführt werden
-Fahrer müssen mindestens einmal innerhalb von 3 Wochen Ihre Ruhepause zu Hause machen
-der Mindestlohn eines Landes gilt alle Fahrer, die mindestens 3 Tage im Monat im Territorium des besagten Landes verbringen ODER mindestens eine Kabotage im besagten Land durchführen
-es besteht keine Pflicht, über einen Aussenvertreter in einem anderen Land zu verfügen, um Transporte im besagten Land durchzuführen
Da werden sich die Steueroasen vor lauter Anfragen nicht mehr retten können.Warum sollte ich dann noch ein Deutsches Kennzeichen ranschrauben und dem Rolli Fahrer die Kohle überweisen? Der Deutsche Lkw Fahrer bekommt ja eh kaum mehr als den Mindestlohn und wäre auch am Wochenende zu Hause womit die Drei Wochenregelung umgangen wäre da das Fahrzeug ja im Land verbleiben darf.
Grundsätzlich keine schlechten Überlegungen. Es wird höchste Zeit, das die ganzen Punkte mal zentral geregelt werden und nicht weiterhin jedes Land sein eigenes Süppchen kocht. Speziell bei den Mindestlohn- und Entsendegeschichten ist das aber noch alles zu schwammig. Wer soll denn da noch durchblicken und wie will man das richtig kontrollieren? Das sieht fast wieder so nach "machen wir es halt richtig kompliziert, so dass keiner mehr durchblickt. Dann finden wir bei den deutschen Unternehmern sicher immer was, wo wir die dafür verknacken können" aus.
Das müsste übersichtlicher werden. Entweder ein europaweit einheitlicher Mindestlohn für Fahrer, der in allen Ländern gilt, oder eben der Mindestlohn des Firmensitzes. Aber so wie es in dem Entwurf steht, ist das doch nicht zu händeln. Was macht denn einer, der im Trampverkehr ständig zwischen D / NL / B / F / GB und E hin und her fährt? Da braucht man ja für jeden Fahrer nen eigenen Lohnbuchhalter
Erstmal das positive: das Problem ist in den obersten Führungsriegen der Politik angekommen !
Zitat von Franz_Meersdonk im Beitrag #4Das müsste übersichtlicher werden. Entweder ein europaweit einheitlicher Mindestlohn für Fahrer, der in allen Ländern gilt...
Zahle einen rumänischen Fahrer 11,50 € in der Stunde, der kommt aus dem Feiern nicht mehr raus.
Zitat von Franz_Meersdonk im Beitrag #4...oder eben der Mindestlohn des Firmensitzes...
Dann fährt ein rumänischer Fahrer mit einen Dumpinglohn durch Deutschland, haben wir ja schon. Fragen über Fragen auf die es keine einfachen Antworten gibt.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben. Alexander von Humboldt
Zitat von Kipper-Spedition im Beitrag #5Erstmal das positive: das Problem ist in den obersten Führungsriegen der Politik angekommen !
Das hätte schon viel früher geschehen müssen. Aber der unsägliche Lobbyismus der Industrie hat das bis jetzt verhindern können. Was wird der Vorschlag ändern - wahrscheinlich nichts. Dabei gibt es schon lange die Möglichkeit, durch die EU oder national eine 'schwere Marktstörung' amtlich festzustellen und damit konkrete Maßnahmen zu veranlassen (Kontingentierung, Kabotageeinschränkung etc.). Nur besteht natürlich kein Interesse seitens der Industrie und der Verbraucher, den Transport zu erschweren und zu verteuern.
Es wird weiterhin diversifiziert und global eingekauft - die Transportkosten sind ein unerwünschter, aber zu beherrschender Nebeneffekt. Die persönlichen Existenzen und Schicksale interessieren niemanden - leider auch nicht die Politik!
Thilo, ersteinmal mein Dank für diesen Link. Das wird von mir in Ruhe gewürdigt. Daher will ich nicht mit einer "aus der Hüfte geschossenen" Antwort daherkommen. Soviel kann ich aber schon sagen......mein Blutdruck steigt. Wenn ich genau weis warum, werde ich es gerne im internen Bereich erklären.
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen. Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
Denk ich an Deutschland in der Nacht, Dann bin ich um den Schlaf gebracht Heinrich Heine; 1844 Zyklus Zeitgedichte
Zitat -anstatt 3 Kabotagen innerhalb von 7 Tagen kann eine beliebige Anzahl an Kabotagen innerhalb von 5 Tagen durchgeführt werden
Ich gehe mal davon aus, dass vor allem dieser Vorschlag für erhöhten Blutdruck sorgt. Nur ist zu beachten, dass die Hälfte der EU-Länder ehemalig im Ostblock waren und die EU deshalb auch etwas vorschlagen musste, das für Polen & Co vor Vorteil ist, vor allem, da der Rest der Vorschläge den Westen favorisiert oder höchstens neutral ist. Auf den ersten Blick sieht dieser Vorschlag ja auch HAMMERGEIL für Ausländer aus, ist er aber nicht. Er ist ein Nachteil für Ausländer.
Hättet Ihr nicht gedacht, was??
Das jetzige Kabotagegesetz ist für den Osten nervig, da zum Beispiel eine Ladung mit zwei Be- und Entladestellen als zwei Kabotagen gezählt wird, wobei egal ist, ob das ein Auftrag oder auch zwei sind. Deshalb werden nationale Teilladungen seltener von Ausländern gefahren. Das kann sogar dazu führen, dass manche Ladungen für Ostfirmen überhaupt nicht legal machbar sind(auch wenn Ladungen mit 4 Lade und Entladestellen nicht oft vorkommen und auch kaum ein Fahrer solche fahren will). Das finde ich schon als unfair.
Falls aber der Vorschlag der EU-Kommission so durchkommt, wie vorgeschlagen, haben die Ostfirmen ein anderes, und meiner Meinung nach größeres Problem.
1. Kabotagen während des Wochenendes werden sich nicht mehr lohnen.
Ein Beispiel:
Mściwój, ein polnischer Fahrer, entladet am Freitag in München einen Import von Polen nach Deutschland und ladet eine Kabotageladung nach Bremen mit Montagsentladung.
Freitag - 1. Tag, Beladung, Fahrt Samstag - 2. Tag, Fahrt Sonntag - 3. Tag, gründliche manuelle Reinigung der Nasenkanäle und ein paar Bier Montag - 4. Tag, Entladung in Bremen
Sooooo, Mściwój hat in Bremen entladen und ladet die nächste Kabotage nach Stuttgart.
Dienstag - 5. Tag, Entladung in Stuttgart
Was nun? Upppps!!!! Kann keine Kabotage mehr machen!
Also anstatt der versprochenen 4 Kabotagen kann Mściwój nur 2 Kabotagen machen!!! Das ist ja "doff".
2. 4 Kabotagen hintereinander sind schwer machbar
Die Sterne müssen schon ganz gut stehen, damit so was klappt. Um 4 Kabotagen anstatt der zur Zeit erlaubten 3 machen zu können, muss Mściwój Montag in Deutschland entladen und die ganze Woche in Deutschland verbringen, was schwer zu machen ist. Mściwój will halt auch jedes zweite Wochenende bei sich zu Hause verbringen, und da muss man schon am Donnerstag was nach Hause fahren. Und am Samstag losfahren will er auch nicht, sondern erst am Montag, deshalb ist er erst am Mittwoch in Deutschland.
Selbst beim 3 Wochen Fahrt 1 Woche zu Hause System kann man höchstens in einer von drei Wochen 4 Kabotagen machen, und das muss vorher geplant werden.
Kurz gesagt, es wird in der Praxis schwer zu machen sein, 4 Kabotagen hintereinander durchzuführen.
Na gut, was hat der Osteuropäer nun von diesem Gesetzesvorschlag?
3. Teilladungen sind leichter zu machen
Das habe ich schon oben geklärt. Polnische Fahrer hassen es aber sowieso, wenn eine Ladung mehr als 1:1 fordert, also werden wir die auch nicht viel öfter fahren wollen.
Und das ist alles. Anstatt Problemen mit Teilladungen hätten wir dann Probleme mit Ladungen übers Wochenende. Da bevorzuge ich doch die alten Regelungen.
Zitat -Fahrer müssen mindestens einmal innerhalb von 3 Wochen Ihre Ruhepause zu Hause machen
Find ich gut, Fahrer sind auch Menschen. Ich hatte zwar schon ein paar Jungs, die auf eigene Kappe einen LKW gemietet haben und für 2 Monate durch den Westen touren wollten, um ordentlich Knete zu verdienen, aber ich habe immer bemerkt, dass nach so 5-6 Wochen die Batterien dann doch langsam alle sind. Und das kann zu Unfällen führen.
Zitat -der Mindestlohn eines Landes gilt alle Fahrer, die mindestens 3 Tage im Monat im Territorium des besagten Landes verbringen ODER mindestens eine Kabotage im besagten Land durchführen
Hier hab ich auch einiges zu sagen, aber ich werd nicht den nächsten Aufsatz in der Arbeit schreiben :P meine Meinung dazu kommt später.
Zitat -es besteht keine Pflicht, über einen Aussenvertreter in einem anderen Land zu verfügen, um Transporte im besagten Land durchzuführen
Super, war eine blöde Idee von den Franzosen
Zitat -ein Gerät für alle Mauten in ganz Deutschland
Super, mich nervt die Belgienbox unheimlich. Jeden Monat geht eine bei uns kaputt, und da die keine polnische Hotline haben muss ich mit den Belgiern rumboxen, damit die mir die doofe Box aus- und anschalten.
Na gut, ich schreib´s jetzt, hab eh für diese Woche alles fertig.
Zitat -der Mindestlohn eines Landes gilt für alle Fahrer, die mindestens 3 Tage im Monat im Territorium des besagten Landes verbringen ODER mindestens eine Kabotage im besagten Land durchführen
So, dann soll mein Fahrer jetzt also den Mindestlohn für Deutschland, Frankreich UND Großbrittanien kriegen? Oder zählt nur der höchste Mindestlohn des Monats? Wie soll ich das bitte mit dem Finanzamt bei mir klären? Einen Monat, wo er durch Polen schippert, kriegt er sein normales Gehalt, nächsten Monat den Mindestlohn Frankreich und noch nächsten Monat den Mindestlohn Deutschlands? Zu viele offene Fragen, aber es wird kompliziert.
Entweder ein europaweit einheitlicher Mindestlohn für Fahrer, der in allen Ländern gilt, oder eben der Mindestlohn des Firmensitzes.
Ich bin ja der Meinung, dass MiLog & Co der westlichen Transportbranche nicht viel bringt. MiLog gibts seit zwei Jahren, und Ostfahrer verdienen dadurch auch nicht viel mehr, weil das Gesetz links, rechts, oben, unten und in der 4. sowie 5. Dimension umgangen wird. So ist ein Fahrer z.B. nicht beim TU angestellt, sondern ein Subunternehmer, der einen Auftrag vom TU annimmt, eine Ladung für so und so viel durchzuführen. Und wer wird einem Unternehmer verbieten, einen Auftrag für weniger Geld anzunehmen? Niemand. Und ja, ich weiss, dass das eigentlich illegal und Scheineinstellung ist, manche machen es hier aber trotzdem.
Aber nehmen wir mal an, wir leben in einer perfekten Welt, in der alle Gesetze zu 100% durchgeführt werden, keiner Hunger leidet und ich 30cm im Schritt vorweisen kann.
Alle Fahrer in ganz Europa verdienen die 8.5 Euro brutto. Ein bisschen Mathematik und daraus werden um die 8000 zł. Der Durchschnitt, den ein polnischer Fahrer zur Zeit verdient, ist 5000-6000 zł, also wäre das eine Gehaltserhöhung von 33-60%.
Ein polnischer TU kann sehr gut von 0.9 euro/km leben, während ich hier höre, dass ihr hier für 1.2 - 1.4 euro/km durch die Landschaft düst. Damit polnische TU die gleichen Preise wie deutsche TU haben, müssten sie um die 33-60% teurer werden, also um genau so viel Prozent wie angenommene Gehaltserhöhung der Fahrer.
Nur muss ich hier ja niemandem sagen, dass das Gehalt des Fahrers bei weiten nicht die einzigen Kosten eines Autos sind. Dazu kommen noch Benzin, Wartung, rechtlicher Schnickschnack, Bürounterhalt...
Bei einer Gehaltserhöhung von 60% für die Fahrer würde der Preis, bei dem ein polnischer TU aus dem Sessel springt und dem lieben werten Gott dankt, auf 1 euro/km, vielleicht 1.1, steigen, immer noch wesentlich billiger als deutsche TUs. Nur das Ding ist, das ein polnischer Fahrer jetzt das 2-fache des polnischen Durchschnitts verdienen würde. Da werden viele drüber nachdenken, sich hinters Lenkrad zu setzen, wodurch das größte Problem der polnischen Transportbranche, fehlende Berufsfahrer, auf einen Schlag gelöst wird. Es wird auch viel einfacher, Leute mit Fremdsprachkentnissen für den Beruf zu begeistern, wodurch einer der zwei wichtigsten Vorteile der einheimischen TUs, nämlich problemlose Kommunikation, an Bedeutung verliert.
Also hätten polnische TUs nicht nur IMMER NOCH niedrigere Preise, aber auch noch ein VIEL größeres Wachstumspotenzial, wodurch die Firmen größer werden, die Margen gedrückt werden können und die Preise wieder ein bisschen fallen. In Rumänien würde es wahrscheinlich noch lustiger werden. Dort würde ein Fahrer das 4-fache des Durchschnitts verdienen. Jobsucher würden den TUs dort die Türen eintreten.
In diesem Zusammenhang ein Erlebnis von gestern Abend:
Auf einem Rastplatz rangiert ein ziemlich maroder RU-MAN mit einem "Mein Gott Walter"-Trailer vor mir und der Fahrer (ca. 30 Jahre alt) fragt mich in sehr gutem Englisch, ob er so stehen bleiben könnte oder es mich stören würde. War alles ok und später bin ich mal aus meiner Kiste raus und er saß an einem Parkplatztisch im Freien.
Wir kamen ins Gespräch und haben gequatscht....mein Englisch hat zum Glück ausgereicht.
Er ist sehr gebildet und es hat sich herausgestellt, dass er in Rumänien studiert hat, aber keine Chance auf eine vernünftige Anstellung da war. Also den LKW-Schein gemacht, Module etc. (was da mit Schmiergeld kein Thema ist) und seit einem halben Jahr ist er für einen TU aus Rumänien, der für den Göttlichen fährt, meistens wochenlang am Stück international unterwegs.
Er will lernen und beschäftigt sich mit dem Gedanken, ein eigenes Transportunternehmen zu gründen, aber zunächst muss Kohle rein. Er würde...und das kann ich kaum glauben....2000 € plus Spesen bei diesem TU verdienen, in Rumänien gehörst du mit diesem Gehalt zu der Oberklasse.
Wie dem auch sei, er hatte Abrechnungen von LKW-Walter für seinen Arbeitgeber dabei, keine Ahnung warum er im Besitz davon war. Zwischen 0,88 - 0,98 € pro Kilometer waren ausgewiesen.
Zur Maut stand da nichts drin, aber die müssen wohl extra bezahlt werden, sonst geht es ja gar nicht. Allerdings würde es mich auch nicht wundern, wenn die auch noch drin ist.
super geschrieben und erklärt! Stärkt mich in meiner Ansicht, daß es den deutschen TU nur über Teiladungen noch gelingt, einigermassen auskömmlich zu arbeiten. Deine Logik aus dem geplanten Vorhaben der EU ist schlüssig und man sollte dein Schreiben mal dem zuständigen Verkehrskomissar in Brüssel oder einem unser 'sachverständigen' Politiker in Berlin (nicht in Stuttgart dem arroganten Herrmann!) übergeben, damit sie sehen, was passieren kann. Und das wird auch in anderen Branchen nicht anders sein.
Der Killerfaktor für Deutschland sind eindeutig die hohen Lohnkosten incl. Nebenkosten, die man hier aber auch zum Lebensunterhalt benötigt. Sollten deine Thesen eintreffen, wird der deutsche TU zur Ausflaggung gezwungen, weil er das drängende Personal- und Kostenproblem in PL sicher besser in den Griff bekommt.
für junge Leute in Osteuropa sind die größten Sorgen die mangelnden beruflichen Perspektiven im eigenen Land. Und auch dort gibt es teilweise gute Ausbildungen und Studiermöglichkeiten. Wenn einer in RO tatsächlich so viel verdienen kann (was ich selbst bei einem verbotenen Leistungslohn bezweifle), dann ist klar, daß auch Akademiker auf dem 'Bock' sitzen wollen. Was mich wundert - der Akademiker will eigener TU werden? Sollte sich vielleicht mal genauer mit den Zahlen und Wettbewerbsbedingungen beschäftigen......
Ja - ich habe auch studiert und sitze öfters auf dem 'Bock' und dürfte einer der Akademiker mit den höchsten LKW-Gesamtfahrleistungen in seinem Berufsleben sein. Die Karriere hätte auch anders verlaufen können - aber ich wollte es nicht und heute weiß ich, daß ich zwar einiges anders hätte machen können (müssen) und dennoch zufrieden mit meiner jetzigen Situation bin. Wenn ich mir so manch ehemaligen Berufskollegen in ehemals leitender Position anschaue, der irgendwann den Job verloren hat und damit auch die Stufen der Karriereleiter heruntergebrochen ist - habe ich vielleicht doch einiges richtig gemacht.
Ja - ich habe auch studiert und sitze öfters auf dem 'Bock' und dürfte einer der Akademiker mit den höchsten LKW-Gesamtfahrleistungen in seinem Berufsleben sein.
Ich denke, der Diplom-Betriebswirt Sky übertrifft dich bezüglich der LKW-Gesamtfahrleistung.
Zur Maut stand da nichts drin, aber die müssen wohl extra bezahlt werden, sonst geht es ja gar nicht. Allerdings würde es mich auch nicht wundern, wenn die auch noch drin ist.
Es wird Dich nicht wundern, Frank, aber die Maut ist mit drin
Im Kurzen: Die Europäische Transportarbeiter-Föderation sagt gegen die Änderung der Fahrzeiten von LKW-Fahrern aus. Ein 4-Wochen Arbeitszyklus, in dem ein Fahrer 3 Wochen fahren kann, ohne eine 45-Stunden Ruhepause einzulegen, ist dem ETF nach gefährlich für den Verkehr, da es zu erhöhtem Unfallrisiko bei ermüdeten Fahrern führen könne.
Nur das Ding ist, ich habe keine Ahnung, woher die wissen wollen, dass die EU die Fahrzeiten ändern will. Ich habe ein bisschen recherchiert und nix dergleichen auf einer Seite der EU gefunden und alle News über diese Änderung, die ich gefunden hab, führen zur ETF zurück. Die Aussage der ETF wurde aber am gleichen Tag veröffentlicht, wie das "Europa in Bewegung"-Programm. Nie im Leben haben die innerhalb eines einzigen Arbeitstags das ganze Programm durchgelesen und dann ein 3-seitiges Statement dazu zusammengekritzelt UND veröffentlicht. Die mussten also Insiderwissen vom Programm gehabt und dann sich nicht die Mühe gemacht haben, zu lesen, was da von der EU-Kommission letztendlich veröffentlicht wurde.
Meine Schlussfolgerung ist, dass die EU-Kommission zu einem gewissen Zeitpunkt vor hatte, tatsächlich die Fahrzeiten zu ändern, wovon die ETF Wind gekriegt hat. Der Vorschlag war, dass Fahrer einem 4-Wochenzyklus unterliegen, in dem zwei 45-Stunden Ruhepausen durchgeführt werden müssen. Diese Ruhepausen können aber eine nach der anderen erfolgen. Deshalb wäre es möglich, im folgenden System zu fahren:
Zitat1. Woche - 6 Tage Fahrt, 24h WR 2. Woche - 6 Tage Fahrt, 24h WR 3. Woche - 6 Tage Fahrt, Samstag nach Hause 4. Woche - Erholung zu Hause, 2x 45h WR
Das wäre mächtig prima für den Osten, da man so der neuesten "45h WR außerhalb der Kabine"-Strafe locker entgehen könnte. Zudem wäre das ein zusätzlicher Tag Fahrt für die TUs, die schon so fahren.
Dann hat die Komission es aber aus irgendeinem Grund aus dem Programm rausgenommen, was die ETF nicht bemerkt hat. Daher das oben gelinkte Statement.
Bin mal gespannt, ob noch mehr die nächsten Tage von der EU kommt.