Gestern Abend wie jeden Freitag mit der Ganzen Truppe beim Boss in der Fahrerküche zum Freitagabend-Bierchen zusammengesessen. Das ist die einzige Gelegenheit wo alle auf einem Haufen zusammenkommen, wie lief die Woche, wo klemmts etc. solche Sachen werden eben bei einem oder zwei Bierchen bequatscht.
Da liegt dann auch immer das ganze Zeitschriftenzeugs rum was man so gewollt oder ungewollt zugeschickt bekommt. Werbeeinladungen von Fahrzeugherstellern,Werkzeughändlern,Hausmessen usw.
Da fiel gestern mein Blick auf eine Ausgabe der Verkehrsrundschau. Titelthema: Wie die Verladende Industrie dem Frachtraummangel begegnen soll. Machen Eigenfuhrparks wieder Sinn? Ich hab den Artikel im Inneren (noch) nicht gelesen, aber der Aufmacher brachte mich schon etwas zum Kopfschütteln. Jahrelang war es doch das höchste alles Outzusourcen was nur ging. Lager,Fuhrpark, selbst ganze Buchhaltungen wurden Ausgelagert. JETZT wieder eine Kehrtwende???
Ist dieser "Frachtraummangel" das selbe Hirngespinnst wie unser Angeblicher Fachkräftemangel?? ich dachte die ganze Zeit dass es genau ein Frachtraumüberangebot gäbe welches so bösartig auf die preise drückt....
»Noch sitzt Ihr da oben, Ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, und dem Volke zum Spott! Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk, dann gnade Euch Gott!«
Das die ganze Outsourcerei nicht der Weißheit letzter Schluss ist, haben inzwischen auch die ganz schlauen Herren gemerkt und irgendwie geht man wohl wieder davon weg. Natürlich gibt keiner zu, dass das vorher Mist war - sondern man möchte jetzt die komplette Wertschöpfungskette in der eigenen Hand behalten
Und dass in manchen Branchen ein eigener Fuhrpark durchaus Sinn macht und besser ist, als das Zeug per Stückgut rauszuschicken, ist auch keine neue Erkenntnis.
Ob das ganze Hirngespinste sind oder nicht, kann ich nicht zu 100 % einschätzen, aber irgendwas wird wohl drann sein. Wenn man von mehreren Seiten (sowohl Speditionen als auch Industrie) hört, dass die Ladungen immer mehr werden und die Unternehmer immer weniger. Entweder weil manchen die Luft / Lust ausgegangen ist oder die schlichtweg keine Fahrer mehr bekommen, die den Schaizz mitmachen wollen.
Da ist es verständlich naheliegend, dass sich so mancher überlegt, wieder einen Werkverkehrs-Fuhrpark aufzustellen. Macht manches einfacher und entspannter. Aber woher wollen die dann die Fahrer und das "Fachpersonal" nehmen?? Von den TUs abwerben ??
Richtig, woher wollen die die Kutscher nehmen,wenn schon die TU keine mehr bekommen? Das ist ja wieder der Hebel falsch Angesetzt. Hätte man nicht Jahrelang aus den Unternehmern auch noch den letzten 1/8 Pfennig gequetscht, stünden viele von ihnen besser da. Aber wenns grad so reicht den Laden am laufen zu halten,wie soll da noch was für die Ausbildung übrig sein? Und wie es da draussen zugeht,und welchen Stellenwert und Image das Gewerbe hat,brauche ich hier ja keinem zu erzählen. Kein wunder dass es immer schwerer wird, Interessierte für die BKF-Ausbildung zu finden. Und wenn man welche hat,halten von 5 vielleicht 2 die Ausbildung durch.
Ist nun endlich das Ende der Fahnenstange, wo auf dem banner geiz ist geil steht erreicht? wäre zu schön um wahr zu sein, ich denke da fällt denen schon eine neue Schweinerei ein.
»Noch sitzt Ihr da oben, Ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, und dem Volke zum Spott! Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk, dann gnade Euch Gott!«
Unter den derzeitigen gegebenen Umständen würde Eigenfuhrpark im Interesse der jeweiligen Liefersicherheit durchaus Sinn machen. ABER.... ! RICHTIG erkannt, wie wollen die das Fahrerproblem lösen??? Selbst wenn sie anfangen mit richtig hohen Löhnen Fahrer anzuwerben und dies gelingen sollte, machen sie die heutige Situation noch schlimmer, im krassesten Fall bei den eigenen Zulieferern. Industrie + Eigenfuhrpark = Werksverkehr. Wenn sie nicht zufällig auch ihr Eingangsmaterial selber mit hetein bringen können fahren sie leer zurück. Unterm Strich gibt es dann gesamtwirtschaftlich weniger Tonnenkilometer wegen fehlender Fahrerkapazitäten.
Gruß Chris
Alle meine Beiträge geben meine persönliche Meinung und Erfahrung wieder. Annahme von Ratschlägen oder Nachahmungen auf eigenes Risiko.
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Ist doch in der Wirtschaft immer so. 10 Jahre outsourcen und dann 10 Jahre möglichst viel eigene Wertschöpfung. 10 Jahre Firmen zerlegen um kleine, reaktionsschnelle Einheiten zu bilden und dann wieder 10 Jahre alles eingliedern um Synergien bei den Overheads zu generieren...
Was man aber so am Markt hört, lässt das Wissen bei den Logistikverantwortlichen in der Industrie in den letzten Jahren auch stark nach, bzw. Due alte Garde geht in Rente und es kommen keine Fachleute mehr nach, warum auch ist ja alles outgesourced...
Da träumt man natürlich schnell mal...Laster kaufen, billigen Fahrer einstellen und los gehts.
Ich glaube nicht, dass die Industrie in den nächsten Jahren verstärkt auf eigene Fuhrparks setzt...
CU Roland
Das einzig Unangenehme dabei war ein gewisser Luftzug, als stünde ein Ventilator über ihm. Das waren die Flügel der Verblödung.
Ich würde auch meinen das Ende der Fahnenstange ist erreicht. Für "neue Schweinereien" sehe ich aber keinen Lösungsansatz.
Gruß Chris
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ach doch da ist denen schon immer was eingefallen,bzw. war auch immer etwas glück dabei.
erst fiel die DDR um,gab jede menge Fahrer die raus in die "neue Welt" wollten. Wurden schön angeschissen und billigst bezahlt.... als das versiegte haben wir uns die Rußland-Deutschen einverleibt. als das nicht mehr ging hat man den kompletten Ostblock aufgemacht...
wird zeit für die nächste Erweiterung.....
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Nur eine Aufgabe der Kabotagregelung würde das Thema für einen kurzen Zeitraum entspannen.
Weil dann diejenigen Unternehmen die sich heute daran halten noch ein paar Kapazitäten auf den Markt werfen können.
Wird aber nicht das große Heilmittel werden, da die Anrainer die gleichen Probleme haben.
Gruß Chris
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Hust ... oder nochmal eine Wirtschaftskrise wie die letzte. Ist aber auch (noch) nicht in Sicht.
Gruß Chris
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Aber auch die einheiten wollen gefahren werden. Und mit meiner Einschätzung lag ich richtig. Vor 10 Jahren hab ich schon gesagt mit den Ostblocktruckern wird's schlagartig vorbei sein,wenn Ansprüche steigen, Wirtschaft und Industrie wieder ans laufen kommen. Dann gehen Oleg und Bollek lieber in die Fabrik als für Kleingeld durch Europa zu ballern.
Nun scheinbar ist soweit, wenn Tschechische TUs schon in Deutschen Zeitungen nach Fahrern suchen...
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Hatte heute eine Inhouse Modulschulung bei einem Kunden aus der Recycling-Branche mit 15 LKW im Eigenfuhrpark im Nahverkehr und Fremdvergabe vor allem an Walking-Floor-TU. Gutes, interessiertes Fahrpersonal und lockeres Betriebsklima incl. Chef. Hatte dann die Chance, mit dem Chef mal etwas ausführlicher zu reden.
Sein Credo: seit Sommer erheblich mehr Aufträge (auch langfristige), weil die 'billigeren' Konkurrenten die Termine im Nahverkehr nicht mehr halten können. Gleichzeitig Probleme bei der Fremdvergabe der Walking-Floor-Ladungen aufgrund Fahrermangels. Die steigende Preistendenz begrüßt er und fordert von seinen Kunden seitdem auch mehr - und diese akzeptieren problemlos, weil der Service klappt. Vor allem im Baustellenservice sind wohl gute Steigerungsraten drin. Seine Fahrer erhalten einen sehr vernünftigen Lohn und somit hat er keine Probleme, neue Fahrer zu finden. Aber selbst er kann nicht ohne einige osteuropäische Fahrer auskommen, weil diese auf den Baustellen oftmals den besseren 'Draht' zu den dortigen Entscheidungsträgern finden. Wahrscheinlich die einzige Lösung aus dem Fahrer-Dilemma.
Und was mir noch auffiel: die wenigen jüngeren Fahrer kamen alle aus Osteuropa, die meist älteren Fahrer (Ü50+) alle aus Deutschland........
Macht auch Sinn die Osteuropäer auf die Baustellen zu schicken.Da klappt die Verständigung. Der deutsche Bau hat ein ähnliches Nachwuchsproblem. Sieht eigentlich im gesamten Handwerk nicht rosig aus.
Will doch keiner mehr machen, muss doch heutzutage jedes Balg mit gewalt ins Studium gedrückt werden. "der junge solls mal besser haben"
Was für ein Schrott von den Unis kommt sieht man doch alle Tage...
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Das Thema Outsourcing sieht man gut bei den großen Lebensmittelbuden. Eigene Fahrer arbeiten 9 STD bei 14,50 € Stundenlohn, TU werden gedrückt und finden dann irgendwann auch keine Fahrer mehr die fahren wollen. Hatte bei REWE ne Zeit lang Nahverkehr gefahren. So nicht schlecht aber man musste für die Eigenbelegschaft mitfahren und es fehlten jeden Tag 30 Euro zum Glücklich werden. Die wollten die aber partout nicht bezahlen....
Also sein gelassen.... Rufen immer mal wieder an aber ich hab keine Lust mehr dazu.
Ich bleibe so wie ich bin. Schon alleine, weil es andere stört....
Das Thema Outsourcing sieht man gut bei den großen Lebensmittelbuden. Eigene Fahrer arbeiten 9 STD bei 14,50 € Stundenlohn, TU werden gedrückt und finden dann irgendwann auch keine Fahrer mehr die fahren wollen. Hatte bei REWE ne Zeit lang Nahverkehr gefahren. So nicht schlecht aber man musste für die Eigenbelegschaft mitfahren und es fehlten jeden Tag 30 Euro zum Glücklich werden. Die wollten die aber partout nicht bezahlen....
Also sein gelassen.... Rufen immer mal wieder an aber ich hab keine Lust mehr dazu.
Nachtrag: Wer in ZUkunft Fahrer hat, hat den Laderaum und macht den PReis. Mit Glück ändert das auch mal das Denken bei den Kunden und die Rampensituation wird besser...
Ich bleibe so wie ich bin. Schon alleine, weil es andere stört....
Ich will es nicht beschreien, aber auch wir sind in der glücklichen Lage genügend Fahrpersonal zu haben und auch einen Guten ZULAUF an neuen Fahrern. Es sind hier und da auch ein paar Deutsche dabei, aber überwiegend Polnische bzw. SK Fahrer.
Ich glaube kaum das sich die Industrie, die Probleme mit Fahrpersonal ins Haus holen will, haben schon genug Probleme gewerbliches Personal für Lager bzw. Produktion zu bekommen.
Es fehlt nur noch der ZÜNDFUNKE bei diesen Leuten, wenn Sie feststellen, das diese die LKW s nicht mehr so bekommen wie es erforderlich ist.
Wir bzw. ich habe in den letzten Wochen Preiserhöhungen zwischen 8 und 25 % bei den Kunden durchgesetzt. War zwar viel Maulerei dabei, haben es aber letztendlich geschluckt, weil sie liefern müssen und verläßliche Partner brauchen.
Ich glaube kaum das Stahlhändler/Stahlwerke für Ihren komplett-Ladungsbereich sich die entsprechenden Fahrzeuge anschaffen will, im Gegenteil sie versuchen auch heute noch diesen loszuwerden. Kollege von mir hat einen Eigenfuhrpark vom Stahlhändler mit 35 Zügen übernommen, weil der Händler sich die ganzen Probleme nicht mehr ins Haus holen will bzw. haben will.
Kunden hier inD/ NL/B, die unsere Autos nicht innerhalb einer bestimmten Frist entladen, werden die Auflieger beim Kunden oder in der nähe abgesattelt und bei Gelegenheit wieder zugestellt.
Haben schon Leute Panik bekommen, weil das vormaterial fehlte.
Bei Containern gibt es seit Jahren keine Diskusition über Ladezeiten... Container gehen immer vor.