Kurz vorweg: tolle Community, sehr informativ, an dieser Stelle nochmal vielen Dank an jeden der sich die Zeit nimmt und hier ausführlich schreibt.
Inzwischen kann nicht mehr die Rede davon sein dass die eine Marke deutlich besser bzw. zuverlässiger ist als die andere. Ich würde mich so weit aus dem Fenster lehnen und mal grob behaupten dass es inzwischen gar keine "schlechte" Lkw Marke mehr gibt, aber man hört viel bspw. zum Thema Euro 6 und dass bestimmte Baujahre bspw. MAN ab 2016 für gewisse "Krankheiten" bekannt sind.
Welche LKW-Marke / Model kann man mit gutem Gewissen gebraucht und mit einem Km-Stand +500k kaufen. Was sind eure Erfahrungen / Empfehlungen?
Ich denke, Patricks Aussage kommt gut hin. Bezüglich gebrauchter LKW`s kann ich nichts sagen. Den letzten habe ich wohl vor ca. 30 Jahren gekauft und seitdem nur neue Kisten, zu 90% die bekannten Tulpen aus Holland.
Teilweise bis weit über 1 Mio Kilometer ohne große Probleme, von daher hätte ich sie auch als Gebrauchtfahrzeug empfohlen. Das war aber vor Euro 6. Meinen 2016er Käsewürfel bewegte ich nur etwas mehr als 1,5 Jahre mit wenigen Kilometern, da überwiegend Nahverkehr und in dieser Zeit gab es natürlich keine Reparaturen.
Oweia .... hintenraus rennt bei mir der Münchner. Man sollte hinterfragen, welche Nutzungsdauer angedacht ist, bevor man Ratschläge gibt. Man kann übrigens bei jeder Marke ein Montagsauto erwischen.
Also die Mercedes Actros MP4 sind schon ausgereift. Die MP3 bis 2012 hatten Probleme mit der Kupplung, alle ca. 500.000 konntest damit rechnen, bei den Euro-6-MP4 hatte ich bis jetzt einen der eine neue Kupplung brauchte mit 420.000 km, der Rest, teilweise bis 800.000 km ohne Probleme. Die Luftdrucksensoren, aufgeklebt in den Felgen müssen auch ca. alle 3-4 Jahre ausgewechselt werden, da dann die Batterien leer sind und dann komplett gewechselt werden muss. Hatten auch schon 2 LKW, bei denen das Steuergerät für die Luftdrucküberwachung defekt war. Die Standklima bis 2016 mit dem Kälte-Akku in der Fahrerhausrückwand ist auch ein Schwachpunkt und geht öfters kaputt und die Reparaturkosten sind dann immens. Seit 2016 sind die elektrischen Standklimas verbaut, die sind toll. Die sensierte Sattelkupplung ist auch nach 3-5 Jahren mit Sensoren dran, haben aber die wenigsten verbaut. Einer hatte bei knapp 800.000 die Ölwanne defekt, kommt anscheinend ab und zu vor, aber Motor und Getriebe sind standhaft. Und der Verbrauch von Benz ist super, da kann DAF, Volvo und MAN nicht mithalten. Ersatzteile sind bei Mercedes auch sehr günstig, im Vergleich zu Volvo, Scania und DAF.
Es kommt drauf an durch welche Brille man schaut. Ich mit meinen Modell Göteborg würde bzw. könnte da nur einseitig berichten.
Wichtig ist woher bzw. von wem das Fahrzeug kommt, hatte es einen (Fullservice-) Wartungsvertrag, was sagt die Reparaturhistorie aus, wie wurde es beansprucht usw.. Viel wichtiger dürfte m.M.n. sein, zu welcher Werkstatt Du Vertrauen hast. Sind es nur Teilewechsler ohne Verstand oder ist es eine die kundenorientiert mitdenkt. Wie Du schon geschrieben hast, es gibt keine (ganz) schlechten Autos, aber viel schlechten Service !
Moin Arndt Ich fahr MAN weil die Werkstatt richtig gut ist Und bis auf die adblue Komplikationen beim letzten euro 5 hab ich keine Probs gehabt. Mein neuer euro 6 ärgert mich weil er mehr Sprit verbraucht . Ansonsten hab ich noch nichts zu melden Bin erst 36tds km gefahren Hat 116tds insgesamt LG an Claudia
Habe mit MAN Tgs 440 in 8,5 Jahren sehr wenige Probleme gehabt. nach 625000 km das erste mal die AD-Blue Anlage einen Fehler gehabt, das hatte ich mit dem Tga regelmäßig.
Und immer mal wieder Probleme mit der Heizungsregulierung. Bläst plötzlich nur noch heiß, oder umgekehrt, nur noch eiskalt. Ansonsten ein sehr sparsames Wägelchen.
Ob Fahrer oder Inhaber spielt in diesem Fall wirklich keine Rolle, eher im Gegenteil:
Ein guter Fahrer horcht immer in sein Fahrzeug rein und hat auch großen Einfluss auf die Schadensvermeidung mit pfleglicher Behandlung. Bei kleinen Problemen kann sofort gehandelt bzw. gemeldet werden, bevor ein großer Schaden entsteht. Und ich wette, dass viele Fahrer die entstandenen Reparaturen während der Nutzung auf Anhieb benennen können, während der Unternehmer oft zum größten Teil lediglich die Gesamtsumme der Kosten benennen kann.
Ich habe immer großen Wert auf die Meinung der Mitarbeiter zu ihrem Arbeitsgerät gelegt und so sind wir fast immer wieder beim DAF gelandet. In einem Mercedes/Volvo/Scania/MAN oder sonstigem Stall wird es wohl ähnlich aussehen, wenn nicht ständig Probleme mit dem Fabrikat auftauchen. Nach dem Motto: Man lernt zu schätzen, was man kennt.
[quote=""|p106243]Ob Fahrer oder Inhaber spielt in diesem Fall wirklich keine Rolle, eher im Gegenteil:[/quote]
Jein Frank. Wenn ein Fahrer, der Scania im Blut hat, einen MAN fahren muss, wird dies die größte Dreckskarre des Universums sein, obwohl dies aus unternehmerische Sicht das perfekte Auto ist. Ein Volvo-Kranker wird sein Schmuckstück immer über den grünen Klee loben, obwohl der Unternehmer sich den Strick auf dem Boden schon hin gehangen hat.
Da zählen für mich dann schon Fakten, und das sind dann die nackten Zahlen bei der Endabrechnung.
PS: Autonamen sind von mir frei erfunden...[clown]
Zum Ursprungsbeitrag:
Ich habe bei jedem Lkw, den ich nicht selbst von Anfang an gefahren habe, ein komisches Gefühl, oder sagen wir, kein Vertrauen in dieses Gefährt.
Mein Tgs440 hat höchstens 10000km mit einem anderen Fahrer als mir leiden müssen, und belohnt das mit einem Ölverbrauch von etwa 5 Litern, die ich zwischen dem jährlichen Ölwechsel bei ca. 80000 Jahreskilometern und etwa 400 Pumpenstunden der Vakuumpumpe , nachfüllen muss. Kilometerstand aktuell 640000.
Ich hätte bei einem gebrauchten mit über 500000km absolutes Misstrauen. Selbst wenn es ein gepflegter V8 wäre [Zwinker]