Batteriebrände bei PKW sind schon äußerst schwer zu bekämpfen. Bei Bussen und LKW aufgrund Größe des Fahrzeugs und der Batterien eine echte Herausforderung. Temperaturen bis zu 1700 Grad sind möglich. Die Partikel im Brandrauch sind bei einem Batteriebrand deutlich gefährlicher für die Umwelt.
Bei 0.46 min. ist deutlich der ferngesteuerte Löschroboter zu sehen, der sowohl punktuell mit einem konzentrierten Wasserstrahl als auch mit einem Wassernebel im Raum zur Brandbekämpfung eingesetzt werden kann. Das beste Gerät für Tunnelbrände und solche Großbrände. Hat außer Berufsfeuerwehren in Großstädten und evtl. an Flughäfen und Stützpunktfeuerwehren an Tunneln auf vielbefahrenen Straßen keine normale FFW zur Verfügung.
Das weitere Vorgehen der Feuerwehr wegen den Batteriebränden ist spannend. Solch ein Brand kann durch fortlaufende chem. Reaktionen im Inneren der Batterie bis zu 96 Std. wieder angefacht werden und das Fahrzeug erneut komplett in Brand setzen. Es gilt, die Sauerstoffzufuhr zu einer beschädigten Batterie dauerhaft zu unterbinden.
Das geschieht normalerweise bei einem PKW, indem das Fahrzeug bis über die Höhe der eingebauten Batterien komplett geflutet in einem wasserdichten 7,45m langen Abrollbehälter oder -mulde verbleibt. Bis heute gibt es keine Möglichkeit, LKW oder Busse in Absetzmulden zu 'lagern'.
Da die betreffenden E-Linienbusse zu groß für ein mind. 96 stündiges Verbleiben in einem gefluteten 7,45m langen Abrollbehälter sind, kommen eigentlich nur folgende Methoden in Betracht: - spezielle Abdeckplane aus Großbritannien (von denen es zumindest in BaWü bisher keine einzige gibt) - das Einstechen der beschädigten Batterie mit einer per Vorschlaghammer eingetriebenen und gegen Stromschläge an den Griffen abgeschirmte Batterielanze. Danach flutet Löschwasser durch die in der Lanze angebrachte Wasserleitung die Batterie. Für die beteiligten Feuerwehrleute eine gefährliche Angelegenheit wegen möglichen Stromschlägen bis zu 800 V und nur möglich, wenn die Fahrzeugwracks äußerlich gelöscht und ein wenig abgekühlt sind.
Man stelle sich dieses Szenario bei einem klassischen Auffahrunfall auf der BAB mit mehreren LKW und PKW, eingeklemmten Personen und einem in Brand geratenen E-Fahrzeug vor...........Horror!
Die Entsorgung des kontaminierten Löschwassers ist noch ein ganz anderes Problem. Zum Löschen eines E-Busses im Vollbrand wird nach Berechnungen des Omnibuswerks Mannheim bis zu 60.000 Liter Wasser benötigt. Ein praktischer Versuch steht (stand bisher bis zu diesem Vorfall) noch aus.
hurgler0815
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Die werden nicht den ganzen Buss fluten sondern nach dem ersten Löschen die Batterien raus heben und die in die Container packen. Aber alles schwierig.
Das Große Problem ist, das sich viele kleine Feuerwehren noch nicht mit dem Thema E Auto beschäftigt haben.
Viel schlimmer ist z.B. bei einem Baumcrash, das viele nicht wissen eo die Elektrik getrennt werden muss.
Ich bleibe so wie ich bin. Schon alleine, weil es andere stört....
Hatten wir ja vor einem Jahr, hier bei uns wo ich zur Schuttkippe fahre, junge Frau nach einem Streit ins Auto, auf der Allee dann gegen Baum, sie hatte keine Chance! Den Baum haben sie auch abgesegt!
Zitat von 0815Kutscher im Beitrag #7Hatten wir ja vor einem Jahr, hier bei uns wo ich zur Schuttkippe fahre, junge Frau nach einem Streit ins Auto, auf der Allee dann gegen Baum, sie hatte keine Chance! Den Baum haben sie auch abgesegt!
Das Problem: wenn eine Lithium-Ionen-Batterie beschädigt wird und sich entzündet, gibt es eine sogenannte explosionsartige Durchzündung ( 'Boost'). D.h. nach wenigen Sekunden steht das Auto mit über 1000 Grad Celsius Kerntemperatur in Vollbrand. Keine Chance, solch einen Brand kurzfristig zu löschen, sodass die Ersthelfer ran können.
Zitat von Wildflower im Beitrag #6Das Große Problem ist, das sich viele kleine Feuerwehren noch nicht mit dem Thema E Auto beschäftigt haben.
Dem muss ich widersprechen. Bei der Weiterbildung der FFW ist E-Mobilität ein aktuelles Thema und es wissen viele Feuerwehrleute auch Bescheid, was außer 'Kontrolliert abbrennen lassen (kein Witz!)' evtl. zu tun ist oder getan werden könnte. Das Problem: die meisten haben kein oder wenig Equipment (z.B. Multi-Trägerfahrzeuge) und vor allem wenig bis keine Erfahrung, sodass man oftmals auf Nachbarschaftshilfe angewiesen ist. Prekär bei einem Unfall, wo jede Minute zählt.
Zitat von Wildflower im Beitrag #6Viel schlimmer ist z.B. bei einem Baumcrash, das viele nicht wissen eo die Elektrik getrennt werden muss.
Auch da widerspreche ich. Es sind aktuell von den meisten vekauften Serien-Fahrzeugmodellen online alle wichtigen Daten zum Schneiden verfügbar. Dazu gibt es in allen Fahrzeugen Aufkleber an diesen Stellen bzw. der B-Säule. Das Problem: Du kommst bei einem schwer oder total zerstörten Auto sehr oft nicht an die 1-2 manuell trennbaren Schnittstellen ran, sofern die serienmäßige Airbag-Schnittstelle nicht funktioniert hat.
Zitat von Wildflower im Beitrag #6Die werden nicht den ganzen Buss fluten sondern nach dem ersten Löschen die Batterien raus heben und die in die Container packen. Aber alles schwierig.
Das glaube ich nicht. Die Brandermittler beginnen heute mit ihren Ermittlungen. Es muss alles erst einmal so verbleiben, bis die Ermittlungen beendet sind. D.h. die Wracks werden vermutlich über eine Brandwache kontrolliert gekühlt. Alternativ wurde bereits mit einer E-Lanze gearbeitet. Batterieausbau und -entsorgung bei derartig ausgeglühten Wracks: fast unmöglich. Es sind ja lauter kleine Zellen in mehreren größeren Packs, von denen vermutlich mehrere beschädigt sind.
Sobald die Ursache geklärt ist, werden die Fahrzeughersteller aktiv, wenn der Verdacht auf einen technischen Defekt am Fahrzeug besteht. Die werden zumindest 1 E-Wrack zu sich schleppen und genau untersuchen. Streetscooter entdeckte so in einem ähnlichen Fall defekte Verbindungsschweißungen in Batterien eines Zulieferers, der nun haftbar gemacht wird. Vielleicht gibt es ja noch Infos.
Es gibt meines Wissens nach in D erst 2 Firmen, die auf ihrem Gelände Lithium-Ionen-Batterien von unfallbeschädigten PKW ausbauen und entsorgen können. Ob das auch bei Bus und LKW möglich ist, weiß ich leider nicht. Ansonsten müssen Techniker des Fahrzeugherstellers vor Ort die Batterien ausbauen. Ob die dann zur Entsorgung zu einer der beiden Firmen aufgrund der Beschädigungen befördert werden dürfen, steht auf einem anderen Blatt. Vermutlich nur mit einigen Sonderauflagen.
Zitat von Wildflower im Beitrag #6Das Große Problem ist, das sich viele kleine Feuerwehren noch nicht mit dem Thema E Auto beschäftigt haben.
Die Feuerwehr meines Heimatdorfes (900 EW & verantwortlich für einen A4-Abschnitt)) wurde bereits mehrfach hinsichtlich E-Autos geschult. Da ist der Staat bzw. das Bundesland in der Verpflichtung die freiwilligen Helfer auszubilden. In Sachsen funktioniert das wie ich weis sehr ordentlich.
Früher war alles gut, heute ist alles besser. Es wäre besser, wenn wieder alles gut wär. -Heinz Erhardt-
Die Ermittler haben zumindest bei den Rußpartikeln vorläufig Entwarnung gegeben. Die Beseitigung und Schadensregulierung gestaltet sich jedoch schwierig.