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ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) - Europaweite Ausschreibungen im örtlichen Linienverkehr und die Folgen
Text: Öffentliche Ausschreibungen – Wenn billig nicht gut ist
Info-Box: - Internationale Unternehmen drängen auf den regionalen Busanbieter-Markt - Die Busanbieter des Öffentlichen Nahverkehrs vor Ort können bei dem Preiskampf oft nicht mithalten - Ein Betreiberwechsel führt oft zu Unzufriedenheit bei den Kunden - Der Wechsel der Busfahrer zu dem neuen Anbieter sorgt meist für Einkommensverlust - Kommunen haben bei europaweiten Ausschreibungen für ihren Nahverkehr einen rechtlichen Spielraum
Landauf, landab gibt es Probleme im Öffentlichen Nahverkehr, vor allem mit Bussen. "Plusminus" zeigt, warum europaweite Ausschreibungen oft nicht funktionieren. Und warum Fahrgäste und mittelständische Unternehmen die Leidtragenden sind. Unzufriedenheit bei den Fahrgästen Vergangenen Samstag demonstrieren viele im hessischen Hanau gegen den neuen Betreiber der Buslinien "Viabus“. Das Unternehmen mit britischen Investoren, hat im Main-Kinzig-Kreis die lokalen Firmen bei der Ausschreibung ausgestochen. Das Angebot des neuen Anbieters ist günstiger - aber es kommt zu Problemen: Fahrgäste bemängeln, dass Busfahrer weder die Linien kennen und kaum in der Lage sind, Deutsch zu sprechen. Es gibt Kritik, dass die neuen Fahrer sich nicht an Verkehrsregeln halten würden und die Busse sehr schmutzig sind.
Internationale Unternehmen drängen auf den Markt Immer mehr große, oft internationale Unternehmen drängen derzeit mit Kampfpreisen in den Markt. Vielerorts in Deutschland ist das Phänomen zu beobachten. Ganz aktuell: Im baden-württembergischen Esslingen. Dort haben gleich drei örtliche Firmen den Auftrag gegen einen günstigeren Neuanbieter verloren. Die Folge: "Jede Menge verärgerter Bus-Fahrgäste“ schreibt die Stuttgarter Zeitung. Im Landkreis Osterholz titelt Die Norddeutsche: "Totalschaden im ÖPNV“ Im Landkreis Nienburg berichtet Die Harke: "Heimische Unternehmen sind raus“. Auch im Main-Taunus-Kreis gibt es Probleme: "Busfahren im Taunus weiter chaotisch“ schreibt die Frankfurter Rundschau - oder auch im Rhein-Erft-Kreis: "Ärger um Vergabe der Buslinien“.
"Wo der Betreiber wechselt, gibt es auch Schwierigkeiten bei der Betriebsaufnahme" Die Negativ-Schlagzeilen aus ganz Deutschland haben die Gewerkschaft Verdi alarmiert. Mira Ball beobachtet genau, was da gerade passiert. "Wir haben immer mehr Ausschreibungen und stellen fest: Dort, wo der Betreiber wechselt, gibt es auch Schwierigkeiten bei der Betriebsaufnahme. Mal mehr, mal weniger, manchmal richtig katastrophal.“
So ähnlich beurteilt Busfahrer Franz-Josef Pfeifer seinen ehemaligen Arbeitgeber "Viabus“. Also genau das internationale Unternehmen, das die Ausschreibung in Hessen gewann. Für Viabus ist Biusfahrer Franz-Josef Pfeifer mehr als vier Jahre gefahren. Für ein halbes Jahr hat er die Mängel protokolliert: Schlechte Bremsen, defekte Blinker und ein schlackerndes Lenkrad. Zudem abgenutzte Reifen. "Diese Vorwürfe können wir nicht nachvollziehen". Das Unternehmen will sich vor der Kamera nicht äußern. Auf Anfrage von "Plusminus" heißt es: "Diese Vorwürfe können wir nicht nachvollziehen. Sicherheitsrelevante technische Mängel werden sofort behoben.“
Fahrgäste hatten berichtet, dass viele Busfahrer, die jetzt neu auf den Linien unterwegs sind, fast kein Deutsch sprechen. "Plusminus“ will es wissen und geht der Sache nach. Und tatsächlich scheint es Sprachprobleme bei einigen Fahrern zu geben. So räumt das Unternehmen ein: "Die Sprachdefizite einiger Fahrer sind uns bekannt. Entsprechende Sprachkurse werden von uns angeboten und von den Fahrern auch in Anspruch genommen.“
Private Busunternehmen im Umbruch Genau solche Zustände stoßen den Fahrgästen übel auf. Das waren sie bisher anders gewohnt. Aber die Branche, mit derzeit 3.800 privaten Bus-Unternehmen, ist im Umbruch. In den vergangen zehn Jahren haben schon knapp 1.300 aufgegeben.
Wie schnell eine verlorene Ausschreibung ein örtliches Unternehmen bedroht, weiß Volker Tuchan vom Landesverband hessischer Omnibusunternehmen: "Wenn ein kleineres Unternehmen seine Aufträge verliert - zum Beispiel acht oder neun Busse - dann hat es in der Regel keine Chance diesen Verlust zu kompensieren. Das heißt, dass sich das Unternehmen verkleinern muss - oder ganz aus dem Markt scheidet.“
Preiswettbewerb begünstigt große Unternehmen Genau in diesem Existenzkampf steckt aktuell die Firma Heuser, ein Familienbetrieb aus dem hessischen Langenselbold in dritter Generation. Jetzt fährt der Konkurrent "Viabus" auf den Linien. Fast alle Aufträge sind weg. Von 35 Angestellten sind derzeit noch elf übrig. "Wir sehen schon die Gefahr, dass der reine Preiswettbewerb begünstigt, dass große Unternehmen - wenn sie denn unbedingt in einen Markt wollen - über den Preis dort auch Eintritt finden. Und dann langfristig die kleinen- und mittelständischen Unternehmen verdrängen“, fügt Tuchan vom Landesverband hessischer Omnibusunternehmen hinzu.
Busfahrer kommen unter die Räder Schon jetzt gehören auch die Busfahrer zu den Verlierern. Sie kommen zwar meist bei den neuen Anbietern unter. Aber der Wechsel sorgt meist für Einkommensverlust - selbst bei Bezahlung nach Tarif. So kritisiert Mira Ball von der Gewerkschaft Verdi: "Die fangen ganz unten wieder an. Das sind drei- bis vierhundert Euro brutto im Monat, die der Beschäftigte dann weniger hat. Obwohl er die gleiche Tätigkeit macht, wie bei dem alten Betreiber.
Und warum das alles? Bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen gelten ganz andere Regeln als im Privatleben. Seit 20 Jahren beschäftigt sich Jura-Professor Georg Hermes von der Frankfurter Goethe-Universität mit öffentlichen Ausschreibungen. "Wenn ich als Privatmann einen Handwerker nehme, den ich kenne - also bekannt und bewährt, obwohl er ein kleines bisschen teurer ist als ein anderer - dann ist das ein vernünftiges Verhalten. Die Stadt, der Staat, das Land, die öffentliche Hand, darf das nicht.
Kommunen haben rechtlichen Spielraum Aber: Die Rechtslage lässt den Kommunen einen gewissen Spielraum bei einer europaweiten Ausschreibung. Es darf dabei nur kein neuer Bewerber diskriminiert werden: Auf der zu befahrenen Bus-Linie "Lokale Erfahrung" zu verlangen, ist zum Beispiel verboten. Dagegen ist es erlaubt, von den Busfahrern beispielsweise Orts- und Sprachkenntnisse einzufordern. Dazwischen ist allerdings ein gewaltiger Graubereich: Ist etwa der Betriebshof im Fahrgebiet sachlich begründet oder diskriminierend? Darüber lässt sich trefflich streiten.
Jura-Professor Georg Hermes bemerkt dazu:"Es gibt die Möglichkeiten der Gemeinden, präzise ihre Qualitätskriterien aufzulisten - welche erheblich sind und welche nicht genutzt werden. Dass am Ende ein Kriterium einen diskriminierenden Aspekt haben kann, das ist ein Risiko, das man auch einmal eingehen muss. Notfalls landet es dann auch mal bei Gericht.“
Info-Box: Die Kommunen müssen mehr Mut haben und genauer ausschreiben, denn durch schlecht gemachte Linien-Vergaben, gibt es viele Verlierer: Busfahrer mit weniger Lohn, Traditionsunternehmen vor dem Aus und jede Menge verärgerte Fahrgäste.
Ein Beitrag von Steffen Clement Bearbeitung: Jan Arnold
Stand: 18.05.2019 08:14 Uhr
Im Prinzip dieselben Verhältnisse wie bei den Ausschreibungen von Frachtpaketen großer Verlader. Nur dass beim ÖPNV die breite Masse der Bevölkerung die Veränderungen am eigenen Leib zu spüren bekommt. Vielleicht der erste Ansatz für verantwortungsvolle Kommunenvertreter, diese unsinnige Ausschreibungspraxis mit den rechtlichen Möglichkeiten 'auszuhebeln' und den lokalen und bisher gut arbeitenden Mittelstand wieder zu stützen.
wir sind da aktuell auch ein klein wenig betroffen.
Das Ausschreiben wird sich grundsätzlich nicht verhindern lassen. Da es in diesem Bereich über Jahrzehnte quasi keinen Wettbewerb gegeben hat haben sich natürlich auch viele Dinge eingeschlichen, die nicht korrekt sind bzw. einige Beteiligte sehr von diesem Zustand profitiert haben. Da es jetzt erstmals einen Wettbewerb dazu gibt, gibt es natürlich ein Hauen und Stechen, da im Moment die Weichen für die Zukunft gestellt werden.
Man könnte natürlich die Ausschreibungen so steuern, das sie freundlicher für den Mittelstand werden. Aber oft haben die verantwortlichen Ämter keine Ahnung von der Praxis und /oder die Politik hat kein Interesse daran oder versucht bestimmte Interessen zu unterstützen. Da ja in Deutschland mittlerweile immer weniger Verantwortung übernommen wird, wirkt sich dies auch auf diesen Bereich aus. Darum werden die meisten Ausschreibungen werden von spezialisierten Beratern im Auftrag der Kommunen / Landkreise erstellt. Diese Praxis macht einen objektiven und fairen Wettbewerb auch manchmal schwierig.
Theorie und Praxis gehen auch in diesem Bereich immer weiter auseinander. Die formalen Anforderungen in den Ausschreibungen werden immer höher und die Qualität in der Praxis immer schlechter. Bin gespannt, wo dies noch alles hinführt.
Schwäbisch ist wie Latein - nur die gebildeten sprechen es
Zitat von transport-joe im Beitrag #2 ......... Bin gespannt, wo dies noch alles hinführt.
In die Pleite der kleinen und mittleren lokalen Busunternehmen - vor allem, weil immer mehr die Eigenwirtschaftlichkeit der Verkehre zur Pflicht gemacht wird (= keine öffentlichen oder kommunale Zuschüsse mehr für den Linienverkehr, der sich komplett aus dem Ticketverkauf an die Fahrgäste und durch Verrechnungsmodelle finanzieren muss).
Im Falle einer Insolvenzanmeldung wird der IV bestimmen, wie es kurzfristig weitergeht und ob weitergefahren werden kann oder wird. Bei einer evtl. folgenden Betriebseinstellung erlöschen die Verträge automatisch. Die Auftraggeber (meist Kommunen oder Landkreise) sind gezwungen, schnellstens Notfahrpläne aufzustellen und evtl. andere Busunternehmer ins Boot zu nehmen - nur dass diese sicher nicht für die alten Konditionen fahren werden.
... ich hab's nicht auf dem Schirm wie es läuft, aber im VRR (Verkehrsverbund Rhein Ruhr) wird das entweder begrenzt ausgeschrieben oder die haben die Möglichkeit das nicht auszuschreiben weil (wie gesagt, ich hab's nicht auf dem Schirm)
Grundsätzlich ist gegen Wettbewerb nix zu sagen. Problem ist das die öffentliche Hand das oftmals nur schwammig macht und auch nur schwammig reagiert wenn was nicht läuft.
Entweder ist ÖPNV öffentliche Daseinsfürsorge und wird durch die öffentliche Hand abgewickelt, oder eben nicht - politische Entscheidungen halt.
Das Problem gibt es aber schon mindestens 20 Jahre. Die öffentlichen Verkehrsbetriebe haben auch immer schon einen Teil an die privaten vergeben um die Kosten im Zaum zu halten. Dann wurde 2. und 3. Lohnebenen eingeführt, quasi Billigarbeiter im öffentlichen Dienst.
Die sollen den Anbietern die sich an Ausschreibungen beteiligen und es dann nicht hin kriegen knallhart in die Eier treten.
Der Fuhrmann
*********************************** Tun, was du magst, ist Freiheit. Mögen was du tust, ist Glück. Fülle Dein Leben nicht mit Tagen, fülle Deine Tage mit Leben.
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... und die Verdi merkt nach 20 Jahren endlich das die Busfahrer unter die Räder kommen. Selig sind die langsamen denn sie kommen allmählich. Das hat schon was von Situationskomik
Das waren die welche die 2. und 3 . Lohnebenen im öffentlichen Dienst eingeführt haben um die Pfründe der altgedienten zu sichern. Mindestens 3 unterschiedliche hohe Einkommen für ein und dieselbe Arbeit.
Mittlerweile zahlen die privaten doch schon fast mehr als der öffentliche Dienst.
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Zitat von Der Fuhrmann im Beitrag #4 ... Die sollen den Anbietern die sich an Ausschreibungen beteiligen und es dann nicht hin kriegen knallhart in die Eier treten.
Tja - solche Situationen gibt es auch in anderen Bereichen der Wirtschaft - erst billig anbieten und dann auf Fehler warten oder irgendwann sagen, dass es zu den Konditionen einfach nicht geht.
Das Problem ist hier, dass ein öffentliches Interesse an den Busverbindungen im Linienverkehr besteht. Genauso wie im Personennahverkehr der Bahn. Und da beide aktuell massive Probleme mit den (Trieb)Fahrzeugführern haben, klappt es oftmals nicht so, wie der Fahrplan vorsieht. Im Nachbarkreis wird aktuell ein Notfallplan für den Schülerverkehr nach den Ferien erarbeitet, weil es dort zuwenig Busfahrer gibt und keine Besserung der Situation in Sicht ist.
Die Politik fordert, dass der öffentliche Nahverkehr mehr genutzt wird. Dann müssen aber auch die Rahmenbedingungen dafür stimmen. Kurz- und mittelfristig (max. 1-3 Jahre) werden Busfahrer deutlich besser entlohnt werden müssen -> erhebliche Kostensteigerung -> entweder Zuschüsse oder Tariferhöhungen im 2-stelligen Bereich. Viele umsteigewillige Bürger fordern von der Politik zu Recht ein besseres und günstigeres Angebot.......................bei uns wurde Anfang 2019 der Kurzstreckentarif für max. 3 Stationen mal schnell um fast 50% angehoben.
'Knalhart in die Eier treten'....das kann der Busunternehmer seinem Auftraggeber - nur die meisten trauen es sich nicht. Die bei den Auschreibungen unterlegenen Anbieter haben auch Möglichkeiten, sich rechtlich zu wehren oder wieder mitzumachen, wenn der reguläre Betrieb durch den neuen Anbieter nicht gewährleistet werden kann.
Zitat von Der Fuhrmann im Beitrag #4 ... Die sollen den Anbietern die sich an Ausschreibungen beteiligen und es dann nicht hin kriegen knallhart in die Eier treten.
Tja - solche Situationen gibt es auch in anderen Bereichen der Wirtschaft - erst billig anbieten und dann auf Fehler warten oder irgendwann sagen, dass es zu den Konditionen einfach nicht geht.
Das Problem ist hier, dass ein öffentliches Interesse an den Busverbindungen im Linienverkehr besteht. Genauso wie im Personennahverkehr der Bahn. Und da beide aktuell massive Probleme mit den (Trieb)Fahrzeugführern haben, klappt es oftmals nicht so, wie der Fahrplan vorsieht. Im Nachbarkreis wird aktuell ein Notfallplan für den Schülerverkehr nach den Ferien erarbeitet, weil es dort zuwenig Busfahrer gibt und keine Besserung der Situation in Sicht ist.
Die Politik fordert, dass der öffentliche Nahverkehr mehr genutzt wird. Dann müssen aber auch die Rahmenbedingungen dafür stimmen. Kurz- und mittelfristig (max. 1-3 Jahre) werden Busfahrer deutlich besser entlohnt werden müssen -> erhebliche Kostensteigerung -> entweder Zuschüsse oder Tariferhöhungen im 2-stelligen Bereich. Viele umsteigewillige Bürger fordern von der Politik zu Recht ein besseres und günstigeres Angebot.......................bei uns wurde Anfang 2019 der Kurzstreckentarif für max. 3 Stationen mal schnell um fast 50% angehoben.
'Knalhart in die Eier treten'....das kann der Busunternehmer seinem Auftraggeber - nur die meisten trauen es sich nicht. Die bei den Auschreibungen unterlegenen Anbieter haben auch Möglichkeiten, sich rechtlich zu wehren oder wieder mitzumachen, wenn der reguläre Betrieb durch den neuen Anbieter nicht gewährleistet werden kann.
... Uto gerade weil ein öffentliches Interesse an den Busverbindungen und Linienverkehren besteht muss die öffentliche Hand klare Kante fahren und den Dumpern damit klarmachen: Wenn Ihr uns verarscht werdet Ihr es bereuen.
Die massiven Probleme der Fahrzeugführer gibt es nicht erst seit gestern. Es war die klare Ansage: Fahrpersonal so billig wie es geht. Die Politik wünscht viele Menschen in Arbeit, von viel verdienen hat niemand was gesagt. Vor 10 Jahren haben die schon gesagt: Klar, wenn wir keine Personale mehr bekommen müssen wir mehr zahlen.
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Zitat von rumbalotte im Beitrag #8Wie sieht denn so ein "Notfahrplan" aus. Müssen die Eltern den Bus dann selbst fahren?
... bei uns in der Ecke fährt zum Beispiel eine Bahnlinie die Nordwestbahn. Haben auch nicht genug Triebwagenführer. Sind mehrfach abgemahnt worden, und haben den Zuschlag für's nächste mal direkt wieder bekommen. Weil nicht genug Zugführer da sind wird Schienenersatzverkehr mit Bussen gefahren. Anschlüsse können aber so nicht gewährleistet werden. Sind doch nur dumme Bürger und der gemeine Pöbel der drunter leiden muss. Wenn ich was zu sagen hätte müsste jeder Berufspolitiker mit Bus und Bahn fahren, sofern er beruflich unterwegs ist. Was meinste wie schnell sich da was ändern würde.
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Zitat von Wildflower im Beitrag #11Ja hier sagte mir ein Busunternehmer, Ersatzverkehr für die Bahn ist das Beste Geschäft.
Ansonsten ist es doch wie überall, Billig einkaufen und anschließend wundern das nichts geht.
Nordwestbahn ist hier das gleiche Thema, Lokführer sind alle gleichzeitig krank geworden, 3 Wochen nur Chaos.
Trotzdem haben die nachher wieder den Zuschlag bekommen.
.... na die Lokführer sind sich wenigstens noch einig.
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Und darum ist die Politik ja auch so sehr gegen die von dort sogenannten "Spartengewerkschaften".
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen. Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
Denk ich an Deutschland in der Nacht, Dann bin ich um den Schlaf gebracht Heinrich Heine; 1844 Zyklus Zeitgedichte
We are all in the gutter, but some of us are looking at the stars. Oscar Fingal O'Flahertie Wills Wilde
Zitat von rumbalotte im Beitrag #8Wie sieht denn so ein "Notfahrplan" aus. Müssen die Eltern den Bus dann selbst fahren?
Wenn man die Insolvenzanmeldungen dieser Woche ansieht, könnte es im Rhein-Hunsrück-Kreis tatsächlich so geschehen...die 'Helikopter'-Taxis werden eher gefragt sein.
Die Pleitewelle aufgrund der europaweiten Ausschreibungen fängt langsam an zu rollen. Der Güterverkehr und der D-TU hat sich daran 'gewöhnt', beim ÖPNV ist es erst der Anfang.
Notfahrplan bzw. Notfallpaket heißt - wer Fahrzeuge und Fahrer hat, kann dem Auftraggeber vorschreiben, wieviel Kohle er will. Ist auf jeden Fall mind. das Doppelte von dem, was vom AG kalkuliert wurde. Zuerst werden die bei der Ausschreibung unterlegenen Anbieter gefragt.
bin ja auch gerade am Verhandeln mit dem Ausschreibungsgewinner über einen eventuellen Einsatz als Subunternehmer....
Was die für Vorstellungen haben! Alles so besser werden (bessere Fahrzeuge, besseres Personal), aber gleich viel wie früher kosten. Zusätzlich werden die Schichtzeiten immer länger durch Ausweitung des Angebots in die Abendstunden und die Pausen dazwischen immer länger. Mir wurden Umläufe angeboten, mit 13,5 Stunden "Schichtzeit" und effektiver Arbeitszeit von 6,5 Stunden. Welcher Fahrer will das heute noch machen?
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