Die Preise bei der Versteigerung der Iveco LNG-LKW von der insolventen ILO-Spedition aus Burgthann sind jetzt doch noch in die Höhe geschossen.
Am Montag waren nur bei 2 LKW Gebote (29.300 und 29.500 €) bei den mit den wenigsten Kilometern (9.929 km und 11.570 km).
Die Online-Versteigerung lief ja heute um kurz nach 10.00 Uhr aus und hatte mir eigentlich auch erhofft, noch ein Schnäppchen zu machen und in die Welt der Gas-LKW einzusteigen, aber kam jetzt doch anders.
Die LKW (überwiegend EZ 03/2019 mit 80.000 - 89.000 km, 2 Stück mit EZ 06/2019 mit 9.929 und 11.570 km) gingen jetzt für 50.000,-, 59.000,-, 61.000,-, 2 x 62.000,-, 63.000,- und die jüngsten mit 70.000,- und 73.000,- € weg. Zuzüglich 8 % Verkaufsprovision und den anfallenden Kosten wie Abschleppen zur nächsten LNG-Tankstelle, Ausbessern der kleinen Blessuren, teilweise innen Grundreinigung erforderlich, Service bei 90.000 km bzw. 1 Jahr, ...
Da kommen bei den jüngsten dann schnell mal über 80.000,- € zusammen, dann kauf ich doch lieber neu und kassiere noch die 12.000,- € Förderung bei LNG-LKW vom Staat (geht nur bei Neufahrzeugen ohne Zulassung und anderen Auflagen wie z. B. 4 Jahre ununterbrochene Zulassung auf das Unternehmen,...).
Aber generell sind die Fahrzeuge schon interessant, bei 120.000 km Laufleistung im Jahr sparst ca. die Hälfte der Kraftstoffkosten und die komplette Maut (Mautbefreit bis Ende 2020, im Gespräch ist eine Verlängerung der Mautbefreiung um 2 Jahre, aber noch nichts beschlossen und deshalb warten alle ab...). Aber bei normalem Einsatz mit ca. 120.000 km im Jahr sind das ca. 18.000,- € Kraftstoffersparnis und ca. 22.000,- € Mautersparnis. Und wenn die LKW noch im 2-Schicht-Betrieb und Rund-um-die-Uhr einsetzen kannst, wären bei mir bis zu 65.000,- € an Ersparnis pro LKW drin.
Die Volvo-LNG-LKW kosten ca. 40.000,- € Aufpreis zum gewöhnlichen Diesel-LKW, funktionieren aber nach dem Diesel-Prinzip, die Zündung wird also durch eine geringe Menge eingespritzten Diesels ausgelöst und das LNG macht dann den Rest. Nachteil bei Volvo: Zusätzlicher Dieseltank und Ad-Blue-Tank erforderlich, die zusätzliche komplette aufwendige Technik der Abgasreinigung der Dieselabgase und dadurch auch begrenzter Platz für LNG-Tanks. Die Reichweite der Volvo beträgt nur ca. 700 - 800 km (30 Liter Dieselverbrauch bei normalem LKW entsprechen 24 kg LNG, Tanks sind 200 kg-Tanks). Vorteil der Volvo: Aus meiner Sicht nur, dass durch den gewöhnlichen D13-Dieselmotor die Motorbremse weiter in gewohnter Form nutzbar ist und kein Retarder eingebaut werden muss und dass bei leerem LNG-Tank nicht sofort abgeschleppt werden muss (aber Begrenzung durch alleinige Fortbewegung mit Diesel auf max. 30 % Leistung, also nur als Rettungsanker zur nächsten Werkstatt/Tankstelle verwendbar).
Mit Scania habe ich mich noch nicht beschäftigt, werden mir sonst zu viele verschiedene Marken im Fuhrpark und nur Iveco hätte eine (sehr gute laut Hörensagen) Werkstatt in der Nähe, Volvo und Scania nicht.
Der Wiederverkauf ist halt ein sehr unsicheres Thema, aber in Italien und anderen EU-Ländern ist das LNG viel mehr verbreitet als in D und es sollte sich da dann auch eine Lösung finden lassen (in D wenn der Mautbonus weg ist wirst die vielleicht nicht mehr los).
@Beetlejuice Wolfgang, ich habe da zwei völlig uninformierte Fragen: 1) Wie sieht es mit dem Tankstellenetz für LNG-Lkw aus? Oder ist es für den sinnvollen Betrieb notwendig eine eigene Tankstelle, bzw. in Standortnähe eine offene Tankstelle zu haben? 2) Ist das bei LNG ähnlich wie bei dem klassischen Diesel? Man kann auch an der PKW Zapfsäule tanken, muß aber Zeit mitbringen? (Stichwort Tankgröße)
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen. Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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Meines Erachtens kann man, wenn man es probieren will, nur den Iveco nehmen. Dieses Gemische ist Mist. Das grosse Problem sind die Tankstellen, sktuell in D meine ich nur 6 oder 8? Pkw Säule wegen des Drucks nicht möglich - so mein Wissensstand. Lasse mich gerne belehren. Habe mich etwas damit beschäftigt, da in HH neben meinem Kunden die Gastanke ist. Wäre interessant, bin aber unsicher, da keine Linie und domit tanken unsicher...
Ich bleibe so wie ich bin. Schon alleine, weil es andere stört....
Das "Gemische" vom Volvo hat halt den Vorteil, dass du im Notfall nicht sofort einen Abschlepper brauchst und dich (mit max 30 % Leistung) meist noch zur Werkstatt oder Tankstelle retten kannst (wenn es mal genug Tankstellen irgendwann gibt). Außerdem kannst den Volvo wie einen normalen Diesel-LKW fahren und die Motorbremse hat die gleiche Leistung und somit ohne Retarder fahrbar. Dafür aber nur 700 - 800 km Reichweite, da der wenige Platz an einer Sattelzugmaschine auch noch für die Abgasanlage, 170-Liter-Diesel-Tank und Ad-Blue-Tank benötigt wird. Somit musst mit dem Volvo eigentlich täglich tanken.
Iveco und Scania kommen auf bis zu 1.500 km Reichweite, also 2-3 mal tanken in der Woche reicht aus bei meinen Einsätzen.
Tankstellen gibt es in Süddeutschland im Moment eben nur in Nördlingen (12 km weg von mir) und in Ulm (aber nur für Iveco-LKW). Bin heute an der Gastanke vorbeigefahren und da standen 12 LKW und warteten bis der Tankzug aus Rotterdam sein Gas in die mobile Tankstelle (quasi ein 3-Achs-Tank-Auflieger) umgepumpt hat. Waren LKW von BTK, Jost, Fercam und andere Ausländer...
Da die Baywa jetzt aber eine große stationäre Anlage hier in Nördlingen baut mit ausreichend Kapazität und andere LNG-Tankstellen geplant sind (u. a. Eching, Crailsheim,...) würde es für mich passen.
Scania will für einen 410 PS-LNG-LKW mit meinen Ausstattungswünschen 157.000,- €, Volvo 140.000,- € und Iveco 130.000,- € (vom Staat dann einen einmaligen Zuschuss von 12.000,- noch abzurechnen). Sind gesalzene Aufpreise (ca. 40.000,- € zum normalen Diesel-LKW) wobei Scania wie immer den Vogel abschießt.
Iveco 460 Volvo 460 Scania 410 Aber der Scania-Verkäufer sagte zu mir: „keine Angst, wir haben bei unserem 410er das gleiche Drehmoment der Iveco mit 460 PS“. Allerdings ist ein LNG-Fahrzeug wie ein Benziner zu fahren, also höher zu drehen als wie ein normaler Benziner oder der Volvo-LNG der nach dem Dieselprinzip ohne Zündkerzen arbeitet, ob da das Drehmoment des Scania richtig zu Zuge kommt?
Meiner Meinung nach ist IVECO das einzig wahre FZG. Die haben die meiste Erfahrung damit. Und die neuen IVECO sind meines Erachtens gar nicht schlecht...
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Wollte heute mal in Nördlingen zusehen, wie schnell die LKW an der mobilen Gastankstelle tanken.
Stehen gerade 7 Jost-Ivecos (mit RO-Kennzeichen), 2 BTK (Iveco), ein blauer Iveco mit Michelin-Reklame (RO-Kennzeichen), ein roter Iveco mit Kennzeichen von hier und ein Volvo Hängerzug mit Schenker-Wechselbrücken (Ansbacher Kennzeichen) rum und warten.
Ein Tankzug, der LNG aus Rotterdam bringt steht auch rum und wartet.
Habe dann mal gefragt was denn da los ist und die Zapfsäule ist heute Nacht kaputt gegangen. Der komplette Auflieger mit integrierter Zapfsäule wurde heute morgen abgeholt zur Reparatur und nun warten alle, bis der Auflieger wieder gebracht wird, dann der Gas-Tankzug seine Ware in die mobile Tankstelle umgepumpt hat und dann kann einer nach dem anderen tanken....
Bin gespannt, ob die Anlage bis morgen früh schon da ist und wieviele LKW dann schlangestehen (LKW die Gas bringen wollen und die, die tanken wollen).
Der blaue Iveco ist schon abgehauen, vielleicht kommt der noch nach Ulm zur Iveco-Tanke.
Solange keine flächendeckende LKW-Gastanken vorhanden sind, würde ich es mir im Fernverkehr mehr als überlegen...auch wenn es günstiger ist. Viele Ausfallzeiten können sehr teuer werden.
Wolfgang, würde sich bei Euch keine eigene Anlage rechnen? Habe einen Schulungsfilm, der das ganze Prozedere beim Umfüllen des Lieferanten und die Arbeit für den Fahrer beim Tanken zeigt. Da ist deutlich mehr wie beim konventionellen Diesel zu beachten. Ich vermute mal, dass die baulichen Auflagen auch nicht einfach und günstig zu erfüllen sind.
Problem wird sein, dass es politisch nicht geklärt ist, wie es nach 2020 weitergeht bei Förderung und Befreiung. Ich fürchte, dass aufgrund leerer Kassen und hoher Mindereinnahmen bei der Mineralölsteuer und der zu erwartenden 'grünen Welle' die Vorteile wegfallen (siehe Biodiesel).
Die Mautbefreiung ist ja nur bis Ende 2020, weitere 2 Jahre waren mal im Gepräch, sind aber nicht sicher.
In der Nähe hat einer jetzt bereits seit Januar 2019 5 Volvo LNG-LKW laufen, ohne Probleme, volles Gewicht, Reichweite 800 km mit noch ca. 40 kg Reserve im Tank (205 kg wenn vollgetankt, also 1000 km max.). Verbraucht 16-17 kg LNG auf 100 km + 1,5 Liter Diesel, also ca. 14 € auf 100 km. Sind also allein beim Verbrauch 16 € Einsparung auf 100 km.
Ist halt dumm, weil auf unsere Politik kein Verlass ist. Wie du schon erwähnt hast, kann die Steuerbefreiung schnell kippen (ging bei Rapsöl ja auch ganz schnell trotz Zusage langfristig genaues Datum steuerbefreit).
Außerdem habe ich am Montag gelesen dass es schon einige Grüne gibt, denen das ein Dorn im Auge ist und die sind der Meinung, dass auf keinen Fall bei einer Reduzierung des Kohleverbrauchs dann der Erdgasverbrauch ansteigen darf...
Und der Wiederverkaufswert der LKW ist unkalkulierbar, am besten nach 6 Jahren mit 0 ansetzen.
Gibt ja auch einige Studien und Tests, die alle zum Ergebnis kommen, dass die komplette Umweltbilanz eines LNG oder CNG-LKW schlechter als die eines Diesel-LKW sind. Einzig der CO²-Ausstoß ist um ca. 20 % geringer, aber der Rest...
Zitat von Beetlejuice im Beitrag #11Die Mautbefreiung ist ja nur bis Ende 2020, weitere 2 Jahre waren mal im Gepräch, sind aber nicht sicher.
In 2021 sind Bundestagswahlen....solch ein 'Geschenk' an die Unternehmer der 'dreckigen Karren' kommt beim Wähler nicht gut an. Ende der Mautbefreiung für den Fernbus ist auch in der Diskussion.
Zitat von Beetlejuice im Beitrag #11In der Nähe hat einer jetzt bereits seit Januar 2019 5 Volvo LNG-LKW laufen, ohne Probleme, volles Gewicht, Reichweite 800 km mit noch ca. 40 kg Reserve im Tank (205 kg wenn vollgetankt, also 1000 km max.). Verbraucht 16-17 kg LNG auf 100 km + 1,5 Liter Diesel, also ca. 14 € auf 100 km. Sind also allein beim Verbrauch 16 € Einsparung auf 100 km.
Das rechnet sich!
Zitat von Beetlejuice im Beitrag #11Ist halt dumm, weil auf unsere Politik kein Verlass ist. Wie du schon erwähnt hast, kann die Steuerbefreiung schnell kippen (ging bei Rapsöl ja auch ganz schnell trotz Zusage langfristig genaues Datum steuerbefreit).
Hat mich damals auch 'kalt' erwischt. Aber die wirtschaftlichen Vorteile konnte ich zumindest jahrelang nutzen.
Zitat von Beetlejuice im Beitrag #11Außerdem habe ich am Montag gelesen dass es schon einige Grüne gibt, denen das ein Dorn im Auge ist und die sind der Meinung, dass auf keinen Fall bei einer Reduzierung des Kohleverbrauchs dann der Erdgasverbrauch ansteigen darf...
Die wollen ja alles abschaffen - auch Gas zum Heizen und für Mobilität. Warte mal ab, wenn die DUH sich dieses Vorhabens annimmt.
Zitat von Beetlejuice im Beitrag #11Und der Wiederverkaufswert der LKW ist unkalkulierbar, am besten nach 6 Jahren mit 0 ansetzen.
Geht nicht anders.
Zitat von Beetlejuice im Beitrag #11Gibt ja auch einige Studien und Tests, die alle zum Ergebnis kommen, dass die komplette Umweltbilanz eines LNG oder CNG-LKW schlechter als die eines Diesel-LKW sind. Einzig der CO²-Ausstoß ist um ca. 20 % geringer, aber der Rest...
Das ist die wichtigste Kenngröße - also vielleicht doch Hoffnung?
Die großen Ost-EU-Flotten sparen, wo es geht, nachdem dort die Fahrerlöhne oberhalb der kalkulierten Obergrenzen liegen. Die Kisten werden sowieso mit Hilfe der EU finanziert und nach spätestens 4 Jahren abgegeben. Also alles easy und für die ok, auch wenn ab 2021 die Vorteile wegfallen sollten.
Wie die Vergangenheit gezeigt hat (Pflanzenöl und Biokraftstoffe), kann ein Regierungswechsel ganz schnell zu einem Umdenken führen. Hoffen wir also, dass es bei dem Beschluß bleibt.
Ja, die Halb Gas / halb Diesel sind gar nicht Mautfrei, haben grade einige Unternehmen schmerzhaft gemerkt, nachdem die BAG Mautkontrolle und Nachforderung gestellt hat.
Ein Pole mit vielen Misch LKW wurde schon angezählt....
Ich bleibe so wie ich bin. Schon alleine, weil es andere stört....