So, der Bundestag hat nun heute den CO²-Preis ab 2021 erhöht, und somit den Dieselpreis um 7 oder 8 Cent. Auf der einen Seite hat man jetzt Planungssicherheit für Preisverhandlungen für das nächste Jahr, auf der anderen Seite kann man zur Zeit beim Aussprechen des Wortes "Preiserhöhung" beim Kunden gleich wieder rückwärts zur Tür raus. Das werden schwierige Verhandlungen werden... --> Bundestag beschließt höheren CO²-Preis ab 2021 <--
Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der Andere könnte am Ende vielleicht doch Recht haben.
Zitat von Kipper-Spedition im Beitrag #1 ....... Auf der einen Seite hat man jetzt Planungssicherheit für Preisverhandlungen für das nächste Jahr, auf der anderen Seite kann man zur Zeit beim Aussprechen des Wortes "Preiserhöhung" beim Kunden gleich wieder rückwärts zur Tür raus. Das werden schwierige Verhandlungen werden...
Das sehe ich etwas anders.
Wir wissen jetzt, dass der Dieselpreis mindestens um 7-8 Cent pro Liter steigen wird. Dazu kommt der noch 3% erhöhte MWSt.-Satz zurück auf 19% und .....die Teuerung durch Marktpreisschwankungen ist hier noch nicht drin. Durch die Corona-Krise ist die Erdöl-Nachfrage deutlich zurückgegangen, sodass man davon ausgehen könnte, dass der Marktpreis einigermaßen stabil bleibt.
Viele der Erdölproduzenten haben massive wirtschaftliche Probleme und wer weiß...vielleicht einigt sich das OPEC-Kartell doch einheitlich auf Preissteigerungen? Insbesondere die USA unter einem evtl. wiedergewählten Präsidenten Trump wird alles tun, um ihre Fracking-Methode zu vermarkten.
Also bitte die Dieselpreis-Klausel bei langfristigen Verträgen nicht vergessen.
Ein großer Vorteil für TU: die Dieselpreissteigerungen wegen CO²-Umlage sind bereits längerfristig bekannt. Die werden nach einem evtl. Regierungswechsel in 2021 eher noch nach oben angepasst. Das lässt sich trefflich in die Argumentationskette einbauen. Nächster Vorteil: der Kunde ist auch Kaufmann und sieht die Kostensteigerungen im Betrieb. Auch er benötigt Planungssicherheit und Qualitätsarbeit, weil auch er meist ein Zahnrad im seinem Wirtschaftssystem darstellt. Nächster Pluspunkt: man kennt sich und die jeweiligen Stärken und Schwächen. Klar kann man pokern - im Grunde hat jedoch keiner Lust, wieder bei einem Punkt 0 in den Geschäftsbeziehungen zu beginnen.
Rückwärts zur Türe hinaus......sicher nicht. Die Industrie und der Verbraucher benötigen die Dienstleistungen der Logistikunternehmen.
Hatte gestern ein langes Gespräch mit einem Insolvenzberater. Es geht so langsam los mit einer kleinen Welle bei den kleineren TU - die Masse erwartet er ab Frühjahr nächsten Jahres vor allem im Stückgutbereich und bei Sub-TU. Die Nachfrage nach der Ausstellung von neuen EU-Lizenzen und Firmenneugründungen im gewerbl. Güterverkehr tendiert gegen 0. Die beschlossene Einführung der EU-Lizenz ab 2,5to zGM im int. Straßengüterverkehr ab 02.2022 wird den Markt der 3,5to Klein-LKW kräftig aufmischen. Die Fahrerproblematik besteht weiterhin und wird sich noch verschärfen.
Ganz wichtig: die Transportwirtschaft ist offiziell für 'systemrelevant' erklärt worden. Ist ein gutes Argument für ein Kundengespräch. Ist ein TU systemrelevant für den Kunden oder beliebig austauschbar?
Es wird schwierig - keine Frage. Es gibt ein unschlagbares Argument - NEIN. Habe ich in letzter Zeit auch genutzt. Für mich wäre das weitaus wichtigere Wort: Bonität. Die Bonität mancher Kunden wird durch die Krise gelitten haben. Die Frachtversicherer haben schon reagiert. Da sollte man als TU ein Auge drauf werfen und auch die Zahlungsziele zur Disposition stellen.
Mit geneigtem Kopf vor Verhandlungen um längerfristige Aufträge rückwärts zur Tür raus - never ever.
TU haben bessere Karten als je zuvor, auch wenn die Wirtschaft stark schwächelt. Wenn Trump abgewählt werden sollte, wird sich auch was in der weltweiten Wirtschaft bewegen. Jetzt ist der Wendepounkt, dass die Kunden begreifen (müssen), daß billiger Transport vorbei ist. Es liegt an alle Transport- und Logistikunternehmen, dass sie es begreifen.
Uto, ich hab schon (mehrmals) aus Unaufmerksamkeit folgendes angestellt: Ich hab bei der Timocom Kipper-Frachten eingegeben, wenn ich nicht aufpasse und bei -Aufbauart- das in Kipper ändere, erscheint das Angebot unter Plane. Das merke ich jedoch ganz schnell, das Telefon klingelt pausenlos und der Emailordner füllt sich in Minutenschnelle. Selbst mit den Anmerkungen "§53, Klärschlamm, ab 35 m³" werde ich von Planen-TU überrannt. Anscheinend gibt es in den Sektor ein Überangebot an Frachtraum, und nicht nur bei osteuropäischen Frachtführern. Als reiner Planen-TU mit 0815-Ladungen ohne Zusatzleistungen (Lager, Kommissionierung etc.) wird es sehr wohl äußerst schwierig werden in den anstehenden Preisverhandlungen für 2021. So lange bestehende Gesetze in D und in der EU nicht kontrolliert und dann hart sanktioniert werden, wird sich im Preisgefüge nichts ändern. Die Erhöhung der MwSt. hat für uns TU keinen Einfluss, wenn überhaupt wird der Konsum in der ersten Monaten geringfügig runter gehen.
Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der Andere könnte am Ende vielleicht doch Recht haben.
Zitat von Kipper-Spedition im Beitrag #3 .......... Als reiner Planen-TU mit 0815-Ladungen ohne Zusatzleistungen (Lager, Kommissionierung etc.) wird es sehr wohl äußerst schwierig werden in den anstehenden Preisverhandlungen für 2021.
Volle Zustimmung, da man beliebig austauschbar ist. Mein Beitrag bezog sich mehr auf die Firmen, die auch logistische Zusatzleistungen anbieten.
Zitat von Kipper-Spedition im Beitrag #3So lange bestehende Gesetze in D und in der EU nicht kontrolliert und dann hart sanktioniert werden, wird sich im Preisgefüge nichts ändern.
Volle Zustimmung! Lt. Aussage des Dozenten (PHK a.D.) bei meiner Fortbildungsveranstaltung in dieser Woche wird die Kontrolldichte auf der Straße in D weiter heruntergefahren. Dafür wird man noch mehr EU-weit in die Betriebe gehen. M.E. der falsche Weg.
Zitat von Kipper-Spedition im Beitrag #3.......wenn überhaupt wird der Konsum in der ersten Monaten geringfügig runter gehen.
Was sich dann direkt auch auf verminderte Beförderungsleistungen auswirken könnte. Und genau der Jahresanfang ist traditionell für alle Logistiker und TU die 'Saure-Gurken-Zeit'.
Das Große Problem ist doch, das bei dem aktuellen Überangebot nur der Billigste zum Zug kommt. Somit wird es immer schwerer.
Ein höherer Dieselpreis ist nur für die inner D Fahrer ein Problem, in der EU ist er fast überall billiger. Somit haben die Billig Flotten wieder Vorteile....
Ich bleibe so wie ich bin. Schon alleine, weil es andere stört....
Bei uns hier ist es egal,nur billig muss es sein, billiger wie die "anderen". Geht das nicht macht es ein anderer. Die Kippen erhöhen die Preise ich muss diese weitergeben, meine Kunden "was denn, schon wieder??" Habe einige Kunden verloren,und jetzt für den Herbst ziemlich wenig zu tun. Habe einen Kunden der ruft immer nur an wenn seine "anderen" Tu,s es nicht schaffen, Geht da dann nur um den Preis! "Kannst du? und "du bist zu teuer"!
Habe heute mit einem Bekannten telefoniert, sieht auch nicht gut aus bei ihm. Er wollte sich auch mal einen "neuen" Wagen E6 kaufen, macht er jetzt nicht, er hat auch ein paar Kunden verloren, aber nur weil er die Preise erhöht hat. Im Moment geht der Trend dahin "wenn du am Markt bleiben willst" musst du billiger als die anderen. Das ist zum kotzen!
Habe auch neue Preise bekommen für Altholz, alle Sorten um 10€/to. teurer!
War heute beim Kunden, die haben die ganzen Jahre den Grünschnitt am BER gemacht, nicht viel aber grade das es ausreicht. So jetzt wo der BER eröffnet wird und es intensiver um die Grünpflege geht, hat den Auftrag eine türkische Grünpflegefirma bekommen, die sind wohl sehr viel günstiger! Also bei uns hier interessiert keinen ob du umweltgünstige Fahrzeuge hast oder brauchst!
Die ersten Preisverhandlungen für 2021 hab ich hinter mir. Hier mal meine Argumente: Dieselpreiserhöhung (CO²-Umlage) von ~7 ct./Liter, bei 500 km am Tag Mehrkosten von 11,55 € (bei 33 Liter/100 km) am Tag = 0,025 €/km Lohnerhöhung AN: 4% (der öffentliche Dienst hat es trotz leerer Kassen vorgemacht) = ~150 € = ~7,25 €/Tag = ~0,015 €/km Lohnerhöhung AG: das muss jeder für sich ausmachen... Wenn jetzt ein Auftraggeber um die Ecke kommt das er für nächstes Jahr einen Preisnachlass erwartet, dem kann man nur ein entschiedenes NEIN entgegen bringen. Selbst bei einem gleichbleibenden Preis verliere ich ~400 € pro Fahrzeug im Monat. Für mich gibt es nur eine Richtung, egal ob ich Aufträge verliere. Wie sieht eure Kalkulation (für nächstes Jahr) aus ?
Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der Andere könnte am Ende vielleicht doch Recht haben.
Naja wir werden die Preise natürlich erhöhen, bin gespannt was passiert. Mit solch einer Kalkulation brauch ich garnicht ankommen, interessiert die meisten meiner Kunden eh nicht.
Trotzdem musst du ja auf Nachfragen eines Kunden eine plausible Erklärung für die Preiserhöhung bringen. Nur zu sagen das es viele machen wird vielleicht den einen oder anderen nicht ausreichen. Bei großen Auftraggebern braucht man keine Argumente für eine Preiserhöhung, denn die geben eh keine. Bei den guten AG, die vielleicht auch einen Extraservice von dir bekommen, da braucht man stimmige Fakten, dann zahlen die auch mehr Geld.
Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der Andere könnte am Ende vielleicht doch Recht haben.
Aber wie z.B. für deine speziellen Kran-Lkw's finden die doch so schnell keinen, oder ? Bei deinen Absetzcontainern im Privatkundenbereich ist Geiz-ist-Geil angesagt, das kann ich mir vorstellen.
Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der Andere könnte am Ende vielleicht doch Recht haben.