Der elektronische Frachtbrief ersetzt nicht nur die lästige Zettelwirtschaft, sondern beschleunigt auch die Transportketten. Da die Abwicklung der Prozesse digital abläuft, werden zudem die Kosten erheblich reduziert – pro Frachtbrief können Transportunternehmen geschätzt 4,50 Euro einsparen.
Letzte Woche hat der Bundesrat dem Gesetz zum elektronischen Frachtbrief zugestimmt. Das sogenannte e-CMR-Protokoll vom 20. Februar 2008 ergänzt das Abkommen über die internationale Güterbeförderung im Straßengüterverkehr (CMR) von 1956. Es legt fest, dass der Frachtbrief, der bislang ein Papierdokument sein musste, in Kürze rechtswirksam elektronisch erstellt werden kann. Mit dem Gesetz tritt Deutschland dem Protokoll bei und ermöglicht seine Anwendung in Deutschland.
Endlich ist es soweit – der e-Frachtbrief kommt! Die Vorteile liegen auf der Hand: Er spart Kosten, Papier und minimiert den bürokratischen Aufwand. Gleichzeitig ermöglicht er Logistikern und Kunden Echtzeitinformationen über den Status ihrer Lieferungen. Im Ergebnis steht eine insgesamt effizientere und schnellere Lieferkette. Das erleichtert nicht nur das Leben der Logistiker, davon profitiert letztlich jeder einzelne Kunde, sagte Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur.
Um die Einführung des e-Frachtbriefs in Deutschland zu erleichtern, entwickelt das BMVI im Rahmen des Projekts Silicon Economy gemeinsam mit dem Fraunhofer IML Dortmund eine Open-Source-Anwendung, die die volldigitalisierte Logistikkette in den Mittelpunkt stellt. Zentrales Element ist dabei der elektronische Frachtbrief. Auch kleine und mittelständische Unternehmen werden auf Basis des Projekts eigene Geschäftsmodelle entwickeln können, bei denen durch einen einheitlichen Standard Kompatibilität gewährleistet wird.
Damit dürfte die illegale Kabotage erschwert werden, da dann die lückenlose Frachtdokumentation gegeben ist. Oder aber die "kreativen" TU werden erfinderisch...
Warum spare ich 4,50 euro pro Transport? 1000 Stück kosten um 10 Euro bei Amazon. Also spare ich 0,10 Euro. Freu mich auf die Erste Preisverhandlung, wo sowas zur Sprache kommt.
Ich bleibe so wie ich bin. Schon alleine, weil es andere stört....
Rechne mal die Arbeitszeit: 4,50 € sind ca. 15 Minuten Arbeitszeit. Der FB muss (meistens selber) geschrieben werden, im Büro muss der kopiert/gescannt werden, Portokosten noch oben drauf. Wenn dein Fahrer Montagvormittag dir nach erfolgter Entladung den elektronischen Frachtbrief übermittelt, könntest du am gleichen Tag die Rechnung schreiben. Eine Woche eher als jetzt.
Ich bin so vielen Menschen dankbar, dass sie mir jeden Tag zeigen, wie ich niemals werden möchte. -Isaak Öztürk-
Zitat von Kipper-Spedition im Beitrag #4Rechne mal die Arbeitszeit: 4,50 € sind ca. 15 Minuten Arbeitszeit. Der FB muss (meistens selber) geschrieben werden, im Büro muss der kopiert/gescannt werden, Portokosten noch oben drauf. Wenn dein Fahrer Montagvormittag dir nach erfolgter Entladung den elektronischen Frachtbrief übermittelt, könntest du am gleichen Tag die Rechnung schreiben. Eine Woche eher als jetzt.
Dafür muß dann die Datenhaltung entsprechend funktionieren. Das kostet auch.
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen. Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
Denk ich an Deutschland in der Nacht, Dann bin ich um den Schlaf gebracht Heinrich Heine; 1844 Zyklus Zeitgedichte
We are all in the gutter, but some of us are looking at the stars. Oscar Fingal O'Flahertie Wills Wilde
Ich habe das nur diagonal gelesen, was bei solchen Texten natürlich risikobehaftet ist. Jedoch: Kap.II Art.4 Absatz 2 Zitat:"M a c h e n die betroffenen Unternehmen die einer zuständigen Behörde gesetzlich vorgeschriebene Informationen elektronisch verfügbar,..." Regelt nach meinem Verständnis also nur die Rahmenbedingungen und ist ansonsten eine kann-Vorschrift. Die Kommunikation untereinander, also Unternhemen zu Unternehmen, wird hier garnicht angesprochen.
Oder sollte ich etwas beim Schnellesen übersehen haben?
Ansonsten Zitat:" Diese Verordnung ist in allen ihren Teilen verbindlich und gilt unmittelbar in jedem Mitgliedstaat. Geschehen zu Brüssel am 15. Juli 2020." Anders formuliert: Die segensbringenden Inhalte verschönern unser Leben bereits seit dem 15.7.20.
Und da soll es Leute geben, die der EU kritisch gegenüberstehen.
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen. Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
Denk ich an Deutschland in der Nacht, Dann bin ich um den Schlaf gebracht Heinrich Heine; 1844 Zyklus Zeitgedichte
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(1) Diese Verordnung tritt am zwanzigsten Tag nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union in Kraft.
(2) Sie gilt ab dem 21. August 2024.
(3) Artikel 2 Absatz 2, Artikel 5 Absatz 4, Artikel 7, Artikel 8, Artikel 9 Absatz 2 und Artikel 10 Absatz 2 gelten jedoch ab dem Tag des Inkrafttretens dieser Verordnung.
und dann kriegt jeder Fahrer einen Lapi oder ein Tablet mit und natürlich nen Zugang zu den E-Frachtbriefen
Oh, dann habe ich mich mit dem Inkrafttreten vertan. Dann wird sich die segensbringende Wirkung eben erst im nächsten Jahr entfalten können.
Zitat von Stahli im Beitrag #8 und dann kriegt jeder Fahrer einen Lapi oder ein Tablet mit und natürlich nen Zugang zu den E-Frachtbriefen
Und in der Kontrollsituation steht man dann im Funkloch.....
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen. Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
Denk ich an Deutschland in der Nacht, Dann bin ich um den Schlaf gebracht Heinrich Heine; 1844 Zyklus Zeitgedichte
We are all in the gutter, but some of us are looking at the stars. Oscar Fingal O'Flahertie Wills Wilde
... ich kann mich an die Einführung des digitalen Tachographen erinnern. Der Untergang des Abendlandes wurde prognostiziert. Na der wird sicherlich kommen, aber es wird nicht am digitalen Tachographen liegen.
Die in vielen Fahrzeugen verbauten zweiten Tachographen und technischen Raffinessen zur Schönung der Tachodaten wurden obsolet. Was tun.
Ja, der Holländer hat da was. Magneten.
Ausprobiert, ging aber nicht bei allen Fahrzeugen. Es kam die Kraft der zwei Herzen (Fahrerkarten) die von der Kraft der 2 oder 3 Diagrammscheiben abgelöst wurde.
Gemunkelt wird das es Software gibt von der die Daten aufgehübst werden. Ich habe gottseidank keine Ahnung davon, und seit ich vor vielen vielen Jahren mal mit Doppelherzkonsum erwischt wurde gibt's das bei mir nicht mehr.
Maut - da denkt jeder das muss doch funktionieren. Ne, in Polen gibt's offensichtlich Gauklersticks die der Mautbrücke einen vorgaukeln von wegen "Ich habe meine Maut bezahlt". Keine Ahnung wie es funktioniert.
So, und jetzt kommt der elektronische Frachtbrief der lückenlos nachvollziehbar machen soll wer wo her gefahren ist und was er geladen hat?
Die kriminelle Energie ist immer einen Schritt weiter und so gibt es nur einen Merksatz der immer gilt: Traue keiner Bilanz die Du nicht selber gefälscht hast.
Von daher bewundere ich Eure Vorstellungskraft.
Das Gute im Menschen liegt bei vielen Menschen zu weit unten als das es erreichbar wäre.
Wie sagte mal ein holländischer Autoelektriker zu mir: "Für alles was der Mensch erfindet, gibt es einen anderen Menschen, der die Erfindung des anderen ausschaltet!"
Geht nicht,gibt`s nicht! Weil,wo ein Wille ist,da ist auch ein Gebüsch!
Mut ist, wenn man Durchfall hat und trotzdem bläht!
Zitat von Egon im Beitrag #12Und doch ist es alles viel einfacher und nicht so kompliziert :-)
... genau das lass ich als Vorteil gelten. Ich will mich zum Jahresende auch um eine größtmögliche Digitalisierung unseres Papierkrams (Lieferschein - Wiegeschein - Rechnung) samt der Dispokette kümmern. Da würde der elektronische Frachtbrief gut reinpassen.
Zitat von Kipper-Spedition im Beitrag #1Endlich ist es soweit – der e-Frachtbrief kommt! Die Vorteile liegen auf der Hand: Er spart Kosten, Papier und minimiert den bürokratischen Aufwand
und am Ende druckt sich jeder wieder den elektronischen Frachtbrief aus
Ich bin ganz bei Ralf. Die Deutschen sind da immer ober kritisch. Fahr mal von Dachser oder Nagel mit Sammelgut 33 Paletten mit 33 Absendern zu Edeka. Bekommst nachher 33 Frachtbriefe und 33 Leiferscheine zurück ohne Unterschrift und dazu 33 Annahmebestätigungen von Edeka. Dazu noch einen Palettentauschschein. Macht 100 Belege plus Rechnung, die du entsprechend einscannen musst. Warum nicht einen Zettel mit Absender und Empfänger und Barcode. Den Scannt Edeka und gibt Dir anschließend einen mit einer reinen Quittung oder mit entsprechenden Vermerken von Fehlmengen. Eine App fürs Smartphone (hat eh jeder Fahrer) und Ruhe. Bild nach Entladung und via Schnittstelle zu dir...
Ich bleibe so wie ich bin. Schon alleine, weil es andere stört....
Zitat von Wildflower im Beitrag #15Ich bin ganz bei Ralf. Die Deutschen sind da immer ober kritisch. Fahr mal von Dachser oder Nagel mit Sammelgut 33 Paletten mit 33 Absendern zu Edeka. Bekommst nachher 33 Frachtbriefe und 33 Leiferscheine zurück ohne Unterschrift und dazu 33 Annahmebestätigungen von Edeka. Dazu noch einen Palettentauschschein. Macht 100 Belege plus Rechnung, die du entsprechend einscannen musst. Warum nicht einen Zettel mit Absender und Empfänger und Barcode. Den Scannt Edeka und gibt Dir anschließend einen mit einer reinen Quittung oder mit entsprechenden Vermerken von Fehlmengen. Eine App fürs Smartphone (hat eh jeder Fahrer) und Ruhe. Bild nach Entladung und via Schnittstelle zu dir...
Und genau hier liegt das Problem.........
Selbst wenn sich auf Speditionsseite 1 oder 2 Systeme als Standard durchsetzen sollten, passt es auf Empfängerseite wegen der dort verwendeten individuellen Software meist nicht. Außerdem bin ich mir sicher, dasss viele Kunden (Verlader und Empfänger) weder als Anwender mit Signatur registriert sind noch wissen, wie so ein e-CMR erstellt werden soll/muss. Die wachen, wenn überhaupt, erst in den Sommerferien 2024 auf. Die großen Verlader und Discounter werden weiterhin auf das bewährte System Ausdruck setzen.
Kontrolle In- und Ausland: jeder Fahrer zumindest im int. Verkehr muss ein Tablet oder Smarphone mi den Dokumenten und Zugriffsrechten vorzeigen können...Wunschtraum? Ich glaube schon. Die Kontrollbehörden benötigen vermutlich Extra-Software für Kontrollzwecke (Download).
GÜG über mehrere Grenzen: wie soll hier das Abstempeln erfolgen (z.B. bei TIR-Beförderung)?
e-CMR als Bankdokument: selbst wenn alles in Ordnung ist (z.B. Transport in Richtung RUS oder CHN) - es wird kein Original mehr geben für Akkreditivgeschäfte. Bei Beanstandungen sicher katastrophal.
Schadensereignis: wie wird ein Schaden bei der Be- oder Entladestelle dokumentiert, wenn der Fahrer oder Kunde reklamiert? Bekanntlich müssen beide unterschreiben.
Und wenn die deutsche digitale Netzabdeckung zuschlägt, scheitert es bereits an der Datenübertragung zum Empfänger oder an den Fahrer (DS-GVO?)