Clean Logistics will guten gebrauchten Lkw ein sauberes, zweites Leben geben. Der komplette Verbrenner-Antriebstrang wird durch Brennstoffzellen-Technik und E-Achse ersetzt. Trotz der hohen Kosten soll der Umbau am Ende wirtschaftlich sein. Clean Logistics beschreibt sich selbst als Technologieführer, wenn es um die Dekarbonisierung von Bussen und Sattelzugmaschinen geht. Basis sind bislang Gebrauchte, die mit Wasserstofftechnologie und Batteriespeichern modernisiert und sauber werden sollen. Auf der IAA Transportation zeigt Clean Logistics den fyuriant genannten Umbau eines DAF XF – grundsätzlich wäre auch diverse Actros-Modelle für den Umbau geeignet.
Der fyuiriant fährt 500 Kilometer
Der Umbauer setzt bei der Antriebstechnik auf Radmotoren mit zwei mal 140 kW (190 PS), was sich zunächst nach nicht viel anhört. Dafür warten die beiden E-Antriebe mit einem Gesamtdrehmoment von 22.000 Nm auf. Der fyuriant fährt getriebelos, die elektrische Leistung bezieht er aus einer 240 kW Brennstoffzelle, unterstützt durch eine Speicherbatterie mit 100 kWh Kapazität. Der Hersteller verspricht bei einem 42-kg-H2-Tank und 350 bar Druck eine Reichweite von rund 500 km. Nutzt der Fahrer die Rekuperationsmöglichkeiten, sollen auch deutlich mehr Reichweite möglich sein.
Umgebaute Lkw sind schwerer Die Hydrogentanks platziert der Hersteller hinter der Kabine, weshalb der Radstand auf 4,2 Meter wächst. Damit müsste die Zugmaschine aktuelle EU-Längengesetzgebungen ausnutzen, damit sie in Kombination mit einem 16,5-Meter-Trailer gesetzeskonform einsetzbar ist. Auch räumt der Hersteller ein, dass die umgebauten Fahrzeuge schwerer werden. Allerdings wäre auch dieses Mehrgewicht durch die neuen EU-Regeln abgedeckt, weil die Umbaugewichte der Nutzlast zugeschlagen werden können. Bleiben am Ende relativ hohe Umbaukosten – dem Vernehmen nach mehrere hunderttausend Euro, die sich aktuell nur über die 80%-Förderung der EU, respektive des BMDV kompensieren lassen.
Wer allerdings in den Genuss der Förderung käme, dem verspricht Green Logistics niedrige Betriebskosten und niedrigere TCO, als bei einem Diesel-Lkw. Immerhin ist man so überzeugt von der eigenen Technik, dass es für die nahe Zukunft angedacht ist, auch neue Lkw umzubauen.
Alles interessant und aus Umweltgedanken sogar lobenswert, einem alten Lkw neues Leben "einzuhauchen". Wenn da nicht "Bleiben am Ende relativ hohe Umbaukosten – dem Vernehmen nach mehrere hunderttausend Euro..." wäre. Sicherlich wird der Staat Diesel immer mehr besteuern und die Maut dann unerschwinglich machen. Nur wie ein TU mehrere hunderttausend € erwirtschaften soll, muss mir einer mal genau erklären.