Ich habe ja ein Faible für die Bücher von Erich Kästner, also nicht nur für "Emil + die Detektive", sondern auch für die vielen anderen Bücher, die er in seiner doch so besonderen Schreibweise hinterlassen hat. Und dann gibt es auch noch Gedichte von ihm. Gedichte z.T. aus einer Zeit, wo du besser die Klappe gehalten hast, weil du sonst umziehen durftest in Räumlichkeiten, wo es vorbei war mit dem Tässchen Kaffee, Leute beobachten, und schreiben. Wie Kästner das gerne tat.
Gestern habe ich im Akademischen Lektorat gestöbert, und ein auch in diese inzwischen merkwürdige Zeit passendes Gedicht gefunden.
Auch wenn ihr harte Kerle seid: Regt trotzdem zum Nachdenken an...
Erich Kästner Und wo bleibt das Positive, Herr Kästner?
Und immer wieder schickt ihr mir Briefe, in denen ihr, dick unterstrichen, schreibt: »Herr Kästner, wo bleibt das Positive?« Ja, weiß der Teufel, wo das bleibt.
Noch immer räumt ihr dem Guten und Schönen den leeren Platz überm Sofa ein. Ihr wollt euch noch immer nicht dran gewöhnen, gescheit und trotzdem tapfer zu sein.
Ihr braucht schon wieder mal Vaseline, mit der ihr das trockene Brot beschmiert. Ihr sagt schon wieder, mit gläubiger Miene: »Der siebente Himmel wird frisch tapeziert!«
Ihr streut euch Zucker über die Schmerzen und denkt, unter Zucker verschwänden sie. Ihr baut schon wieder Balkons vor die Herzen und nehmt die strampelnde Seele aufs Knie.
Die Spezies Mensch ging aus dem Leime und mit ihr Haus und Staat und Welt. Ihr wünscht, daß ich's hübsch zusammenreime, und denkt, daß es dann zusammenhält?
Ich will nicht schwindeln. Ich werde nicht schwindeln. Die Zeit ist schwarz, ich mach euch nichts weis. Es gibt genug Lieferanten von Windeln. Und manche liefern zum Selbstkostenpreis.
Habt Sonne in sämtlichen Körperteilen und wickelt die Sorgen in Seidenpapier! Doch tut es rasch. Ihr müßt euch beeilen. Sonst werden die Sorgen größer als ihr.
Die Zeit liegt im Sterben. Bald wird sie begraben. Im Osten zimmern sie schon den Sarg. Ihr möchtet gern euren Spaß dran haben ...? Ein Friedhof ist kein Lunapark.
Man muss nur lange genug am Ufer des Flusses sitzen: Irgendwann treibt die Leiche deines Feindes an dir vorbei.
Und Deutsch konnte er auch. Jetzt ist vielleicht ein guter Moment in Deckung zu gehen, als Wahlsachse.
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen. Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
Denk ich an Deutschland in der Nacht, Dann bin ich um den Schlaf gebracht Heinrich Heine; 1844 Zyklus Zeitgedichte
We are all in the gutter, but some of us are looking at the stars. Oscar Fingal O'Flahertie Wills Wilde
Ich persönlich möchte weder Gendern noch irgendwelche Abkürzungen und Vereinfachungen.
Die deutsche Sprache ist schwierig aber - bei genauer Betrachtung - einfach wunderbar.
Wie schon Heinz Rudolf Kunze oder Dieter Hallervorden sagten - wir machen bei dem Scheiß nicht mit. UND DAS IST GUT SO
Ich stelle auch weiterhin Mitarbeiter ein - ganz egal ob Männlich, weiblich, Tunte, Gay, Bisexuell oder was auch immer. So lange Sie ins Team passen und Ihre Arbeit machen. Das zählt und nicht dieses ganze Geschmeiß...
Ich bleibe so wie ich bin. Schon alleine, weil es andere stört....
Genau SO ist es, und wir haben es, uns, unsere Sprache aus den Augen verloren.
Wenn in einer Sprache wie der deutschen Sprache, die, wie du es so richtig formuliert hast, @Wildflower , „einfach wunderbar ist“, dieses Wunderbare verloren geht: Dann stimmt etwas nicht.
Diese Nicht-Unterscheidung zwischen Genus und Sexus geht mir sowas von auf die Nerven.
Der Akkusativ wurde durch die nicht vorhandene Schuldbildung überwiegend ausgerottet.
Und Lyrik (übertrieben gesagt), das was diese ausmacht, dieses „Wunderbare“, kennt eh keiner mehr. Dabei macht es mir manchmal Freude, derartige Reime zu lesen, und auch mal über andere Dinge im Leben nachzudenken.
Man muss nur lange genug am Ufer des Flusses sitzen: Irgendwann treibt die Leiche deines Feindes an dir vorbei.
Wir sitzen alle im gleichen Zug und reisen quer durch die Zeit. Wir sehen hinaus. Wir sahen genug. Wir fahren alle im gleichen Zug und keiner weiß, wie weit.
Ein Nachbar schläft; ein andrer klagt; ein dritter redet viel. Stationen werden angesagt. Der Zug, der durch die Jahre jagt, kommt niemals an sein Ziel.
Wir packen aus, wir packen ein. Wir finden keinen Sinn. Wo werden wir wohl morgen sein? Der Schaffner schaut zur Tür herein und lächelt vor sich hin.
Auch er weiß nicht, wohin er will. Er schweigt und geht hinaus. Da heult die Zugsirene schrill! Der Zug fährt langsam und hält still. Die Toten steigen aus.
Ein Kind steigt aus, die Mutter schreit Die Toten stehen stumm am Bahnsteig der Vergangenheit. Der Zug fährt weiter, er jagt durch die Zeit, und keiner weiß, warum.
Die erste Klasse ist fast leer. Ein feister Herr sitzt stolz im roten Plüsch und atmet schwer. Er ist allein und spürt das sehr Die Mehrheit sitzt auf Holz
Wir reisen alle im gleichen Zug zur Gegenwart in spe. Wir sehen hinaus. Wir sahen genug. Wir sitzen alle im gleichen Zug und viele im falschen Coupé.
Man muss nur lange genug am Ufer des Flusses sitzen: Irgendwann treibt die Leiche deines Feindes an dir vorbei.
Vielen Dank für diesen Tipp! Dresden steht für 2024 bei uns auf der Agenda. Ich war noch nie da, und mein George sagte mir schon, dass es eine Stadt mit Charme sei, die es sich zu besuchen lohnt.
Wir sind beide Kästner-Fans, da ist ein Besuch des Kästner-Museums sozusagen Pflichtprogramm.
Danach treffen wir uns dann zum Whisy-Tasting *lach*
Man muss nur lange genug am Ufer des Flusses sitzen: Irgendwann treibt die Leiche deines Feindes an dir vorbei.
Ja das klingt gut. Sollte man ein kleines Forentreffen von machen..... Allerdings wird der zweite Besuchspunkt anschließend wie bei Asterix zitternd in der Ecke sitzen 😉
Ich bleibe so wie ich bin. Schon alleine, weil es andere stört....
@Kipper-Spedition ah, Du hast also den Hinweis mit dem Whisky aufgenommen. Auch schon probiert? Ich bin diesbezüglich auf vertrauenswürdige externe Informationen angewiesen. Ich persönlich bleibe beim Bier. Alles mit mehr Prozenten verwirrt mich.
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen. Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
Denk ich an Deutschland in der Nacht, Dann bin ich um den Schlaf gebracht Heinrich Heine; 1844 Zyklus Zeitgedichte
We are all in the gutter, but some of us are looking at the stars. Oscar Fingal O'Flahertie Wills Wilde
Zitat von FLO im Beitrag #8Vielen Dank für diesen Tipp! Dresden steht für 2024 bei uns auf der Agenda. Ich war noch nie da, und mein George sagte mir schon, dass es eine Stadt mit Charme sei, die es sich zu besuchen lohnt.
Ja, kann ich auf jeden Fall bestätigen. Dresden "hat was" und ist immer ne Reise wert. Wäre das vielleicht mal eine Idee für das nächste Foren-Treffen??
Zitat von Krischan im Beitrag #10 ah, Du hast also den Hinweis mit dem Whisky aufgenommen. Auch schon probiert? Ich bin diesbezüglich auf vertrauenswürdige externe Informationen angewiesen.
Ich war ja vor 14 Tagen in Schottland. Selbstverständlich besucht man da mal ne Destillerie. Wir waren in Glen Ord, The Singleton Distillery. Ein paar Kostproben (je 0,2) hab ich mitgebracht, aber Whisky dort zu kaufen, macht keinen richtigen Sinn. Die schottischen Steuern sind höher als die Transportkosten nach Deutschland... (endlich hat der Thread einen Bezug zur Logistik bekommen )