So, hier kurz die Warschau-Geschichte... sowas jede Woche und ich würde meinen Bürojob an den Nagel hängen...
Anforderung des Auftraggebers:
- Abholung von gebr. EDV-Hardware in Warschau und Anlieferung derselben in Warschau bei einem Speditionslager - Abholung von neuer EDV-Hardware und Rücktransport der selbigen nach München - Hardware muss palettisiert und aufgenommen werden, also 2 Mann erforderlich
Hingesetzt und kalkuliert, aufgrund des zu erwartenden Zeitaufwandes, 2 Hotelübernachtungen in Warschau eingeplant, da laut Kunde für das Volumen ein 7,5to LKW ausreichen würde. Einen 3-Stelligen Stundensatz für die vor Ort entstehende Sortier- und Ladezeit eingeplant, es fallen ja im Ausland auch höhere Personalaufwendungen an.
Kunde nimmt wider erwarten den Auftrag an.. Also ging es am Mittwoch Vormittag mit dem 12to-LKW, der am Hof stand via Berlin nach Warschau. In Berlin noch 175 Leerpaletten angeliefert. Am Mittwochabend bei Slubice, also pol.Seite von Frankfurt/Oder eine ViaToll-Box besorgt, war ein kleines Abenteuer. Donnerstagfrüh um 0300 in Warschau angekommen, direkt bei der Ladestelle im LKW genächtigt, da der 12-to die große Hütte hatte. Gegen 1000 mit dem Ansprechpartner vor Ort Kontakt aufgenommen. Dieser war etwas, sagen wir mal, überrascht, dass wir eine so weite Anfahrt hinter uns hatten, da der Transport nus innerhalb Warschaus erfolgen würde.. Aber, es müsse sowieso erstmal die Freigabe abgewartet werden, da würde jetzt sowieso noch nichts gehen. Als haben wir unsere Telefonnummern ausgetauscht und sind dann mal Richtung Stadt losgezogen. Dabei entdeckt, dass fußläufig von der Ladestelle gleich zwei Hotels der etwas besseren Kategorie sind, die mal als Übernachtungsmöglichkeit für die kommende Nacht ausgekuckt. Um 1230 kam der Anruf, die Freigabe wäre erteilt, es dürfte aber nur die gebrauchte Hardware abgeholt werden. Also um 1300, nach dem Mittagessen losgelegt, in zwei ausreichend dimensionierten, von außen ebenerdig zugänglichen Lagerräumen, die Hardware nach einer Liste zusammengesucht. Gegen 1600 kam die Anforderung aus München, noch je einen Satz gebrauchter und neuer Hardware mitzunehmen. Wurde von poln. Seite geändert auf einen Satz Neugeräte, deren Herausgabe aber erst am Freitag um 1000 möglich ist. Um 1700 waren wir mit packen fertig und haben dann die, insgesamt 8 Paletten in das Speditionslager in Warschau transportiert, welches cirka 20km entfernt war. Um 2000 waren wir wieder an der Ladestelle zurück, haben dann in einem der beiden Hotels eingecheckt. AM Freitag nach entspanntem Frühstück und nicht schlechtem Abendessen vom Vortag um 1000 wieder an der Ladestelle aufgeschlagen. Die angeforderten Geräte waren vorbereitet und wurden verladen (1 PC, 1 Display, 1 Laptop und Zubehör), unser Auftraggeber erteilte telefonisch die Freigabe zur Abfahrt, noch bevor wir weg waren wurde uns von poln. Seite noch 1 PC und 2 Laptops zusätzlich mitgegeben, sodass wir erst um kurz vor 1200 losfahren konnten. Geplant die Rückfahrt über Berlin um die restlichen 45 Europaletten bei einem Partner abzuladen. An der Grenze in Slubice dann versucht, die Via-Toll Box wieder abzugeben, hat auch funktioniert, wenn auch nach 30 minütiger Suche am Zollhof nach dem richtigen Schalter. Um 0500 in der Früh wieder in Kirchheim gewesen. Am Montag dann die Riesenlieferung von 2 PC, 1 Display und 3 Laptops mit Zubehör noch zustellen lassen und damit ist dieser Job erledigt. Der Kunde unseres Auftraggebers hat Standorte in ganz Europa, soll wohl auch noch Spanien und Frankreich drankommen. Ich bin mal gespannt.
Mir sind folgende Dinge aufgefallen:
- In Polen fahren die osteurop. Lkw´s auf den Autobahnen sehr vernünftig und nicht schneller wie 80, weiss jemand, warum sich das mit überschreiten der Oder Richtung Berlin schlagartig ändert? - Habe keinen poln. Angestellten erlebt, der flexibel war, keine wollte oder konnte selbst eine Entscheidung treffen, weder an der Tanke noch bei Via-Toll noch im Hotel.
Mein Fazit, gerne wieder.... aber dann vielleicht nicht bei Temperaturen um die 0 Grad.
Zitat von da_Strizzi im Beitrag #22 - In Polen fahren die osteurop. Lkw´s auf den Autobahnen sehr vernünftig und nicht schneller wie 80, weiss jemand, warum sich das mit überschreiten der Oder Richtung Berlin schlagartig ändert? - Habe keinen poln. Angestellten erlebt, der flexibel war, keine wollte oder konnte selbst eine Entscheidung treffen, weder an der Tanke noch bei Via-Toll noch im Hotel.
zu 1) gehe mal in den Vollkontakt mit der polnischen Rennleitung. zu 2) für PL kann ich nichts sagen, aber meine Kenntnisse für CZ sind, dass die Entscheidungsunfreudigkeit noch alte Schule ist. So wie bei uns Großunternehmen und Behörden.
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow
(1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
... warum beauftragt Dein Kunde nicht einen Spediteur in Polen. Sind auf den Rechnern so wichtige Daten? Denke mal für die Kohle die das gekostet hat hätte Dein Kunde neue Geräte zur Bedarfsstelle geliefert bekommen und noch ein schönes Wochenende in einer Großstadt nach Wahl für 2 Personen dazu.
Thema Straßenverkehr. Die Pkw fahren dort zwar wie die letzten Mohikaner, aber die Lkw bewegen sich normal sehr gesittet. Die Polizei dort, ich glaub die Kontrolettis sind auch eine eigene Sippe, verstehen nicht wirklich Spaß, und die kontrollieren nicht nur ausländische Fahrzeuge, sondern auch ihre eigenen Landsleute. Die sind auch sehr präsent.
Engagement: Ich hab mal 'ne Zeit lang Polen gefahren, immer an der gleichen Ladestelle bei den gleichen Leuten geladen, und die haben sehr sehr lange gebraucht bis sie aufgetaut sind. Mein Problem war auch das in meinem Namen ein kleines ö vorkommt, und das kennen die dort nicht. Personalausweis stimmte dann nicht mit den Frachtpapieren überein; will heißen es war ein Herr .....ö...... angekündigt worden, und es kam ein Herr ......oe......... Böse, böse.
Hat einige Male gedauert bis die das ohne mich raus schicken und nach 30 - 60 Minuten wieder rein holen hinbekommen haben. Transportaufträge waren angeblich nicht fertig, hab da manchmal 1-2 Stunden auf Papiere gewartet, und 3-5 Stunden an der Ladestelle.
Das wurde erst besser als ich einen Kollegen mitgenommen habe der eine polnische Frau hat und auch leidlich polnisch spricht. Da bekamen wir die Papiere ratzfatz, und an der Ladestelle hat der Radlader schon auf uns gewartet. Ich durfte dann immer nur bis 40 to max, hatte ich zuviel musste ich abladen, und mein polnisch sprechender Kollege kam dann auch schon mal mit 40,8 oder 41,5 to da raus, und sein polnischer Schwager natürlich auch.
Fazit: Ich würde wieder Polen fahren, aber da muss zur Fracht dann auch Schmerzensgeld dazu, sonst verzichte ich gerne. Ich habe so noch keinen Polen behandelt wie ich dort behandelt worden bin. Und für die Sünden meiner Großeltern bin ich nicht mehr haftbar zu machen - das muss irgendwann auch mal gut sein.
Zitat von Der Fuhrmann im Beitrag #25... warum beauftragt Dein Kunde nicht einen Spediteur in Polen. Sind auf den Rechnern so wichtige Daten? Denke mal für die Kohle die das gekostet hat hätte Dein Kunde neue Geräte zur Bedarfsstelle geliefert bekommen und noch ein schönes Wochenende in einer Großstadt nach Wahl für 2 Personen dazu.
Ich bin auch noch nicht dahinter gekommen, sind aber beides Deutsche Weltkonzerne, also mein Auftraggeber und dessen Kunde.... Hatten letztens mit denen schon Stress weil an einer deutschen Ladestelle ein LKW mit BG-Zulassung aufgeschlagen ist....
Zitat von Der Fuhrmann im Beitrag #25... warum beauftragt Dein Kunde nicht einen Spediteur in Polen. Sind auf den Rechnern so wichtige Daten? Denke mal für die Kohle die das gekostet hat hätte Dein Kunde neue Geräte zur Bedarfsstelle geliefert bekommen und noch ein schönes Wochenende in einer Großstadt nach Wahl für 2 Personen dazu.
Ich bin auch noch nicht dahinter gekommen, sind aber beides Deutsche Weltkonzerne, also mein Auftraggeber und dessen Kunde.... Hatten letztens mit denen schon Stress weil an einer deutschen Ladestelle ein LKW mit BG-Zulassung aufgeschlagen ist....
... det muss man ooch nich verstehen, det darf man jetroost wohlwollend zu Kenntnis nehmen und für juut befinden
Freue Dich einfach wenn dies den Junges wichtig ist. Und bringe sie mit Nachfragen bloß nicht auf dumme Gedanken. Und falls mal ein Qualitätsplanenbus mit D-Kennzeichen benötigt wird.... Du weißt ja, wie Du mich erreichen kannst.
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow
(1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister