Hier eine Mail von mir an die Geschäftsführung von einem Mineralbrunnen. Da ich es bewusst in den öffentlichen Bereich gestellt habe, sind einige Namen durch xxx ersetzt:
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit vielen Jahren laden meine Fahrzeuge bei Ihnen, früher als Kunde (Getränkefachgroßhandel Franz Siedenkamp), jetzt als Transportunternehmen im Auftrag unserer Kunden.
Mir ist die Platzproblematik bekannt, vor allem wenn viel Leergut vorhanden ist. Von daher habe ich ein gewisses Verständniss, wenn es mal eng ist.
Die Zustände der letzten 2 Monate sind allerdings unhaltbar. Selbst sehr erfahrene Berufskraftfahrer haben die größten Probleme, den Lastzug auf die Ladespur zu rangieren. Heute hatte ich als "Selbstfahrer" und über 35 Jahren Praxis selbst Schwierigkeiten, ohne Schäden auf die Ladespur zu kommen. Dieses war auch nur möglich, weil ein anderer LKW zwischenzeitlich vorgezogen ist.
Worauf ich schon lange gewartet habe, ist dann heute einem Fahrer der Firma xxx passiert. Beim Rückwärtsfahren hat er mit dem Anhänger mehrere gestapelte Paletten Glas-Leergut umgeschmissen. Ich will nicht daran denken, wenn da einer ihrer Mitarbeiter oder ein anderer Fahrer in der Nähe gestanden hätte. In diesem Zusammenhang mache ich Sie auf die Pflicht der Vorsorge gemäß den Unfallverhütungsvorschriften aufmerksam.
Zufälligerweise kam einer ihrer Geschäftsführer, Herr xxx, kurz danach auf den Verladehof. Er fragte, wie das passiert ist, hat aber keine weiteren Maßnahmen ergriffen....lediglich mich hat er darauf aufmerksam gemacht, dass ich beim verladen bitte eine Kopfbedeckung tragen soll. Das war anscheinend wichtiger, der Rest hat ihn nicht weiter interessiert.
Auf Nachfrage bei Mitarbeitern ihres Hauses, wurde mir bestätigt, dass die Problematik bekannt ist bzw. gemeldet wurde, aber nichts zur Besserung herbeigeführt wurde.
Ich werde meinen Kunden, die xxx-Gruppe darüber informieren, dass ich in Zukunft keine Abholungen mehr an ihrem Standort durchführen werde, wenn sich nicht schnellstens etwas ändert. Schäden an meinem Fahrzeug, Bruch ihres Leerguts und im schlimmsten Fall Verletzungen oder Tod von Personen, werde ich nicht in Kauf nehmen, weil ihr Unternehmen nicht in der Lage oder bereit ist, die Verladelogistik und Platz zum rangieren, vernünftig zu organisieren.
»Noch sitzt Ihr da oben, Ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, und dem Volke zum Spott! Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk, dann gnade Euch Gott!«
Jetzt bin ich auf Reaktionen gespannt, denke aber, zumindest von Seiten des Mineralbrunnens wird nix passieren. Gibt ja genügend andere die fahren können
Klasse geschrieben! Hätte vielleicht noch das Wort Organisationsverschulden reingeschrieben -> im Schadensfall mit Körperverletzung kann ein cleverer Anwalt des Geschädigten zivilrechtlich schon was draus machen. Und wenn dann die Verantwortlichkeiten im Betrieb nicht/nicht eindeutig geklärt sind, geht das hoch bis in die GL.
Zitat von Stahli im Beitrag #3Gut geschrieben,@Skydiver Frank :-)
Jetzt bin ich auf Reaktionen gespannt, denke aber, zumindest von Seiten des Mineralbrunnens wird nix passieren. Gibt ja genügend andere die fahren können
Kommt drauf an wieviel Umsatz der Brunnen mit Franks Kunden macht...
Aber ich denke in seiner Münchner Lieblingsbrauerei hätte er sich das nicht getraut hier geht's ja nur um Material zum Füße waschen
»Noch sitzt Ihr da oben, Ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, und dem Volke zum Spott! Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk, dann gnade Euch Gott!«
Danke für die gute Resonanz auf meine Mail und da wird mit Sicherheit noch etwas passieren.
Mein Kunde ist mit sehr vielen Niederlassungen in ganz Deutschland nicht der kleinste Abnehmer der Produkte von dem Mineralbrunnen und ich bin mir sehr sicher, dass der GF dieses Kunden hinter mir stehen wird.....die kennen mich und schätzen meine Erfahrung. Schließlich habe ich lange genug einen vergleichbaren Betrieb durch die raue See geführt und sie hören sich auch meine Verbesserungsvorschläge gerne an.
Die Sache mit dem Organisationsverschulden ist ein guter Tipp, Uto, das halte ich mir für eine eventuelle weitere Korrespondenz in der Hinterhand.
Bin ja mal gespannt ob was passiert. Du wirst uns hoffentlich auf dem Laufenden halten? Hab ja auch schon so ähnliche Sachen gestartet. Aber als reiner Spediteur bzw. Dienstleister kannst du in der Regel nicht den erforderlichen Druck machen. Meistens gibt es nur irgendwelche Diskussionen mit Ausreden, oder irgendwelche Alibi-Handlungen, die das Problem nicht lösen.
Schwäbisch ist wie Latein - nur die gebildeten sprechen es
Helm gibt es bei meinen Ladestellen nur bei InBev, also Diebels und Franziskaner.
Bei diesem Brunnen müssen alle Mitarbeiter eine "Netzkopfbedeckung", oder wie immer sich das nennt, tragen. Im Verladebereich dürfen Fahrer ohne, aber nur, wenn sie sich direkt am LKW oder im Führerhaus befinden. 3 Meter weiter müssen sie Mütze tragen.
War unter anderem eine Idee von dem Juniorschnösel, der letztes Jahr zum Geschäftsführer bestellt wurde und den ich heute erlebten durfte. Arrogant und von sich selbst überzeugt...wie sie eben sein können. Zum Glück gibt es bessere Beispiele.
Die machen auch Schleifwerkzeuge.....hilft vielleicht bei der Mitarbeiterführung.
PS: Ich halte euch natürlich auf dem Laufenden und vielleicht habe ich mit diesem Beitrag sogar einen Hausverbot erwirkt, da der Link zu unserem Forum in meiner Mail war. Tom, manchmal lerne ich sogar von dir.
Zitat von Skydiver im Beitrag #9Helm gibt es bei meinen Ladestellen nur bei InBev, also Diebels und Franziskaner.
Bei diesem Brunnen müssen alle Mitarbeiter eine "Netzkopfbedeckung", oder wie immer sich das nennt, tragen. Im Verladebereich dürfen Fahrer ohne, aber nur, wenn sie sich direkt am LKW oder im Führerhaus befinden. 3 Meter weiter müssen sie Mütze tragen.
und dann stürzt neben dem LKW eine Reihe von Paletten um, weil keine 3m Platz waren.......
Zitat von Jupiter im Beitrag #7Sehr gut geschrieben Frank !
Muß man da echt nen Helm tragen ?
Ich dachte das wäre nur auf Zementwerken ;)
Wenn die sooo mit dem Leergut Kegeln ist eine Hartschalenmütze klar von Vorteil,wenn man Wert auf eine Ansprechende Kopfform legt. Beim Frank eigentlich kein Problem, etwaige eccken kriegt die Hausordnung schon wieder Ausgebeult.
»Noch sitzt Ihr da oben, Ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, und dem Volke zum Spott! Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk, dann gnade Euch Gott!«