Ich sehe die Zukunft nicht sooo pessimistisch. Mit Sicherheit werden, egal von welcher Farbe wir regiert werden, Veränderungen kommen. Aber gibt es im Leben nicht immer Veränderungen? Wer die nicht will, oder nicht mal den Versuch unternimmt was zu ändern, hat schon verloren. Frag nicht wie vor hundert Jahren die Pferdefuhrwerksbesitzer gegen die Hexentechnik mit Verbrennungsmotor geschimpft haben. Wer sich nicht darauf eingelassen hat war weg vom Fenster, so einfach ist das. Das das nicht einfach wird, ist klar, wenn ich es einfach haben will, lass ich mich anstellen. Also: Vorwärts immer - Rückwärts nimmer !
Früher war alles gut, heute ist alles besser. Es wäre besser, wenn wieder alles gut wär. -Heinz Erhardt-
die Industrie kann oftmals mit weltweiter Verlagerung reagieren, der kleine TU jedoch nicht. Der bleibt meist an seinem Betriebsstandort und muss entweder weiterkämpfen oder untergehen. Es wird alles teurer....nur stehen TU am unteren Ende der Verteilungskette, wo traditionell am wenigsten Spielraum und Profit stehen.
Der reine TU mit austauschbarer Dienstleistung wird mittelfristig untergehen, wenn er sich nicht in einer Nische bewegt.
Zitat von hurgler0815 im Beitrag #33...die Industrie kann oftmals mit weltweiter Verlagerung reagieren, der kleine TU jedoch nicht.
Das stimmt schon, aber als kleiner TU fahre ich doch auch nicht (ausschließlich) für einen Global Player. Die haben mehr Kalkulatoren, Kontroller und Finanzjongleure wie ich Fahrer hab. Die geben keinen Cent mehr aus wie sie müssen, das ist aber alles bekannt und schon hundertmal durchgekaut.
Früher war alles gut, heute ist alles besser. Es wäre besser, wenn wieder alles gut wär. -Heinz Erhardt-
Zitat von Kipper-Spedition im Beitrag #34 ....... Das stimmt schon, aber als kleiner TU fahre ich doch auch nicht (ausschließlich) für einen Global Player. Die haben mehr Kalkulatoren, Kontroller und Finanzjongleure wie ich Fahrer hab.
Wieviel Prozent der reinen TU verfolgen dieses Geschäftsmodell mit der Abhängigkeit von einem oder evtl. mehreren Global Player? 50% oder mehr?
Zitat von Kipper-Spedition im Beitrag #34Die geben keinen Cent mehr aus wie sie müssen, das ist aber alles bekannt und schon hundertmal durchgekaut.
Stimmt schon. Aber diese betroffenen TU stecken soweit in der Abhängigkeits- und Schuldenfalle, dass sie da nicht so einfach rauskommen. Dazu kommen diejenigen, die durch die Corona-Krise ihren Job gefährdet sehen oder verloren haben und meinen, dass man schnell und leicht im Transportbereich erfolgreich sein Geld verdienen kann. Habe aktuell bei jedem GQ-Kurs mindestens einen solchen von der AG finanzierten Traumtänzer.
Ganz allgemein: Wenn es der Transportbranche nicht gelingt, die stark steigenden Mehrkosten vollumfänglich weiterzugeben, dann werden zuerst die Banken reagieren (die selbst evtl. auch noch gefährdet sind) und dann hat der Unternehmer oftmals keinen Entscheidungsspielraum mehr. Wir reden hier über 2-stellige Prozentzahlen bereits im nächsten Jahr, sofern dieses Jahr keine Preiserhöhungen erzielt werden können (konnten).
M.E. müssen wieder Kontingente und Mindestpreise eingeführt werden (hatten wir national bis 31.12.1991) - der freie Wettbewerb in der (sozialen) Marktwirtschaft funktioniert nicht (mehr). Aktuell eine schwere Marktstörung und damit durchaus die Möglichkeit zur Einführung einer solchen Maßnahme. Nur wird sich die Politik nicht trauen - selbst wenn es irgendwann zu Transportengpässen kommen sollte.
Wenn spätestens nach der BTW die InsO wieder in 'Normalbetrieb' übergeht, dann knallt es in vielen Branchen richtig und die sozialen Hängematten werden durch Menschen 'geflutet'. Firmenpleiten reißen leider oftmals auch deren Kunden und Dienstleister mit nach unten.
Wenn Steuern für Unternehmen erhöht werden, besteht noch weniger Anreiz zu Investitionen. Ebenso bei Erhöhung der Sozialabgaben und evtl. geplanter Abschaffung der privaten Krankenkassen seitens der Grünen.
Leider ALLES ein real einzukalkulierendes Szenario.
Ich hab ja nur den Einblick in meine kleine Kipperbranche. Alle die ich kenne fahren (seit Monaten) unter Volllast, d.h. wenn ein Fahrer ausfällt ist es ein Drama, am freien Markt bekommt man so gut wie nix verkauft. Ich könnte sagen: wo soll hier eine Krise sein? Uto, was soll schlimm daran sein, das es vielleicht in 5 Jahren 30% weniger LKW-Verkehr gibt? - unser FP wird älter und geht in den wohlverdienten Ruhestand, neues kommt höchstens bei 30% Arbeitslosenquote dazu - die Heerscharen von ausländischen Fahrern können wieder in ihren Land arbeiten und das Leben mit ihren Familien verbringen und genießen - die Autobahnen sind dann mal wieder normal befahrbar - Greta wird sich freuen ()
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Na bei mir ists schon wieder ruhig, liegt an Corona, am Wetter und nur wenige Investieren und bauen oder bauen um usw. Preise brauchst garnicht erst mitankommen, will keiner nur 1 Cent mehrbezahlen. Also zur Zeit ists der Horror! Der Söder zieht den Schwanz ein, Laschet die Lachnummer kannste nicht Ernst nehmen, also wird die Grünen Trulla Kanzler, was ist denn da noch für eine Zukunft zu erwarten für das Fuhrgewerbe? Das aus für Verbrennungsmotoren vorgezogen auf 2025!!!! LKW, PKW, Radlader Bagger, Motorrad, Tracktoren, alles mit Batterie ab 2025??? (Neuzulassungen) Bin gespannt was passiert oder was die Müslifresser für eine Idee haben wenn der ganze Mittelstand pleite ist!
Zitat von 0815Kutscher im Beitrag #37...und nur wenige Investieren und bauen oder bauen um usw.
Thomas, das kann nicht sein. Jeder der es kann oder eine Baufirma findet, baut zur Zeit. Jedes freie Bauland bei uns in Radeberg wird bebaut, allein für das kleine Radeberg sind im letzten Jahr 300 WE dazu gekommen. Wenn mein Fliesenleger nicht mein ehem. Schulkamerad wäre, könnte ich ein Bad alleine machen. Lieferzeit für stinknormales Betonpflaster = 8-10 Wochen, Bauholz ist ausverkauft, wenn es welches gibt, dann zu Mondpreisen, Lieferschwierigkeiten bei KG-Rohren und Styropor usw.. Gebaut wird.
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Nö, bei uns hier ists nicht mehr so schlimm, eher Corona bremst, unser Bäderbauer hat 20% weniger Aufträge, ja viel wegen Corona, aber jetzt immer öfter weil die Leute nicht mehr so investieren wollen, z.b. 25,000€ für ein neues Bad.
Moin Moin .
also Bauholz ausverkauft und 300% Preissteigerung . Dachlatten usw alles teuer oder gibt es nicht .
Mit viel Beziehung vorige Woche eine halbe Pal. OSB Platten bekommen das ist schon fast wie in der Zone .
Die Amis zahlen 300 % für Bauholz .
usw
Zitat von Gast im Beitrag #43Moin Moin . also Bauholz ausverkauft und 300% Preissteigerung . Dachlatten usw alles teuer oder gibt es nicht . Mit viel Beziehung vorige Woche eine halbe Pal. OSB Platten bekommen das ist schon fast wie in der Zone . Die Amis zahlen 300 % für Bauholz . usw
In Berlin ist das nicht so ????
Meine Meinung: es sollte nicht die Zukunft sein, über die zweifellos vorhandenen Preisexplosionen in einigen Branchen zu diskutieren. Wieviel % Zuschlag habt ihr für den enormen Anstieg bei den Mengen an Baustoff-Transporten erhalten? Die Profiteure sind nicht die TU.
Schön, wenn das verarbeitende Baugewerbe aktuell Vollbeschäftigung garantiert - ich hoffe, dass dann auch Preiserhöhungen durchsetzbar sein. Klappt aber nur, solange der Boom anhält. In anderen Branchen sieht es leider eher schlecht aus.
Die TU benötigen langfristig eine Perspektive für eine wirtschaftlich erträgliche Zukunft. Ist aktuell nicht (mehr) gegeben und wird in den nächsten Jahren noch deutlich schlechter, wenn die Kosten dramatisch steigen. Denkt an den klassischen Nahverkehr auf der 'letzten Meile', bei dem sich die meisten TU selbst ausbeuten, um noch wirtschaftlich überleben zu können. Kann das die Zukunft sein?
Uto, vielleicht gehe ich mit den Veränderungen die das Leben so bringt anders um, weil ich im Osten geboren bin und immer noch hier lebe. Nach der Wende hatten wir eine Arbeitslosenquote von fast 30 %, die Hälfte meiner Jugendkumpels leben seit Anfang der 90ger in Bayern, weil sie keine Arbeit mehr hatten. Tausende mussten Sonntagnachmittag los zu ihrer neuen Arbeit und sind fix und fertig Freitagnacht wieder heimgekommen, nicht jede Ehe und Gesundheit hat das überlebt. Ja und, wir haben es geschafft weil wir den Willen hatten. Jetzt kommt so eine Pandemie oder nur die Ankündigung das es zu Veränderungen in der Automobilindustrie kommen könnte, und schon läuft das halbe Land wie ein aufgeschreckter Hühnerhaufen durch die Republik. Was wollen wir denn machen wenn es mal eine richtige Krise gibt? Ich glaube wir haben verlernt zu kämpfen (nicht körperlich oder militärisch!), uns durchzubeißen oder uns mit persönlichen Opfern einer Herausforderung zu stellen. Mit einer 8-15 Uhr-Vollkaskomentalität wird das nichts.
Zurück zu unserer Branche: wenn es uns nicht gelingt Fahrer-Nachwuchs zu akquirieren, können wir uns TU in spätestens 5 Jahren die Arbeit heraussuchen. Ich kann zur Zeit zumindest nicht jede Arbeit annehmen, weil ich (bzw. der Kippermarkt) keine Kapazitäten mehr habe. Und eins wird immer deutlicher: wer das Personal hat, hat die (gut bezahlte) Arbeit.
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