Ich hatte diese Woche das Vergnügen, an einem BG- Seminar teilzunehmen. Es waren ca. 14 Unternehmer da, vom Taxler über DHL- Spediteure. Sehr interessant war für mich, mal über den Tellerrand zu schauen und zu sehen, wie es so bei anderen ist. Im Grunde kämpfe alle mit dem Problem Fahrer bzw. Nachwuchs, wenn überhaupt sollte man sich in Richtung Osteuropa umschauen. Auch war ein Betreiber einer Fahrschule dabei, laut Erhebung sind die letzten Kraftfahrer, die irgendwann einmal diesen Beruf ergreifen werden statistisch heute 16 Jahre alt. Die Kosten, bis jemand auf einem LKW sitzt belaufen sich bereits jetzt auf ca. 12.000,00 Eur ( CE IHK ADR und eventuelle Scheine für Stapler usw ) Etwa 25% der Teilnehmer werden innerhalb der nächsten Zeit den Fuhrbetrieb einstellen oder aber in das Ausland verlagern. Dabei fallen immer wieder Länder wie zb. Schweden, Norwegen und Dänemark für unser Gewerbe positiv auf. Die so viel gelobten Fahrer aus der Ukraine sind eigentlich nicht existent, da ist der O-Ton bereits das Bürgergeld. Man pendelt zwischen Deutschland und der Ukraine mit dem Flixbus und kommt eigentlich nur zur Auszahlung wieder hier hin. Ein Spediteur hatte über eine Entsendefirma aus der Ukraine einen Fahrer, der Vogel war in 8 Städten gemeldet und hat jeden Monat richtig Geld von uns bekommen. Meiner Meinung nach ist unsere Regierung der Sargnagel für unser Gewerbe, wie seht ihr das ?
Zitat von Betonkutscher im Beitrag #706 Etwa 25% der Teilnehmer werden innerhalb der nächsten Zeit den Fuhrbetrieb einstellen oder aber in das Ausland verlagern. Dabei fallen immer wieder Länder wie zb. Schweden, Norwegen und Dänemark für unser Gewerbe positiv auf.
Dort ist das TU-Paradies? Die haben dort keinen Kapitalismus? Die haben dort keinen Preis- und Kostendruck? Die haben dort Kraftfahrer wie Sand am Meer? Meine Meinung: sollen die "der kollektiven Depression Erlegenen" ruhig gehen, umso weniger schwirren hier herum. Nicht das es falsch herüber kommt: ich bin mit unserer aktuellen Politik überhaupt nicht einverstanden, aber wo anders ist es keinen Sch....dreck besser.
Aus dem Kraftfahrerblick ist dort oben schon das Paradies - wenig Verkehr, leere Autobahnen usw. . Aber auch aus der Unternehmersicht? Da läuft genau das selbe Spiel - der preiswerteste TU bekommt die Tour.
Bin ca 10 Jahre Schweden und etwas Norge und Finnland gefahren .
Und kenne noch paar die hochfahren . Da gibt es schon geile Züge wo unsere Fahrer natürlich träumen . Es gibt viele sehr gute Sachen z.B. Zusammenhalt und hilfsbereitschaft ist super . Aber ich habe damals bestimmt 1 - 1,5 Jahre gebraucht um da irgentwie aktzeptiert zu werden . Da hochziehen und mit Transport anfangen , ich glaube das wird schwer .
Die Argumente waren vielfälltig, zb kein Sonntagsfahrverbot, höhere Tonnagen und geringere Abgaben und Löhne. In diesem Fall fährt er, ab dem nächsten Jahr Teile für die Volvo LKW Fabrik.
Zitat von Betonkutscher im Beitrag #711Die Argumente waren vielfälltig, zb kein Sonntagsfahrverbot, höhere Tonnagen und geringere Abgaben und Löhne. In diesem Fall fährt er, ab dem nächsten Jahr Teile für die Volvo LKW Fabrik.
Gerade das Sonntagsfahrverbot finde ich gut. Ein Nachtfahrverbot wie in der Schweiz wäre auch angebracht. Dann würde es wieder passen. 1 Schritt zurück und die Kapazitäten passen wieder und somit der Preis.
Straßengüterverkehr ist die Auslagerung von mangelndem Denkvermögen auf öffentliches Gut.
Versteht mich da nicht falsch, ich brauche das Sonntags auch nicht. Wir haben es geschafft, seit ca 1,5 Jahren nicht mehr jeden Samstag zu fahren. Wenn ich Freitags um 17 Uhr in meinen Comuter schaue und fast alle wieder im Stall sind, habe ich WE
Zitat von Betonkutscher im Beitrag #706Ich hatte diese Woche das Vergnügen, an einem BG- Seminar teilzunehmen. Es waren ca. 14 Unternehmer da, vom Taxler über DHL- Spediteure.
Sehr interessant war für mich, mal über den Tellerrand zu schauen und zu sehen, wie es so bei anderen ist. Im Grunde kämpfe alle mit dem Problem Fahrer bzw. Nachwuchs, wenn überhaupt sollte man sich in Richtung Osteuropa umschauen.
Zitat von Betonkutscher im Beitrag #706Auch war ein Betreiber einer Fahrschule dabei, laut Erhebung sind die letzten Kraftfahrer, die irgendwann einmal diesen Beruf ergreifen werden statistisch heute 16 Jahre alt. Die Kosten, bis jemand auf einem LKW sitzt belaufen sich bereits jetzt auf ca. 12.000,00 Eur ( CE IHK ADR und eventuelle Scheine für Stapler usw )
Ich bin ja u.a. auch geschäftlich mit einer Fahrschule verbandelt. 12.000 € für LKW-Führerschein Kl. CE - das propagieren Verbände nach außen. Real ist es je nach Konkurrenz und Lage (leider) deutlich weniger. Beim Bus-Führerschein passt die Zahl nur, wenn man noch einige individuelle Trainings absolviert. Bus und LKW-FS zusammen kosten aber mehr.
Zitat von Betonkutscher im Beitrag #706Etwa 25% der Teilnehmer werden innerhalb der nächsten Zeit den Fuhrbetrieb einstellen oder aber in das Ausland verlagern. Dabei fallen immer wieder Länder wie zb. Schweden, Norwegen und Dänemark für unser Gewerbe positiv auf.
Mit dem eminenten Unterschied, dass dort die Mindelohn- und Entsendebedingungen für gebietsfremde Kraftfahrer bei in- und ausländischen Firmen genauer und intensiver überprüft werden. Dazu deutlich höhere Strafen bei Vergehen.
Zitat von Betonkutscher im Beitrag #706Die so viel gelobten Fahrer aus der Ukraine sind eigentlich nicht existent, da ist der O-Ton bereits das Bürgergeld. Man pendelt zwischen Deutschland und der Ukraine mit dem Flixbus und kommt eigentlich nur zur Auszahlung wieder hier hin. Ein Spediteur hatte über eine Entsendefirma aus der Ukraine einen Fahrer, der Vogel war in 8 Städten gemeldet und hat jeden Monat richtig Geld von uns bekommen.
Kein Einzelfall. Bei uns wurde diese Woche auf einer Großbaustelle vom Zoll kontrolliert. ALLE Nicht-EU Arbeiter von verschiedenen Firmen (gesamt ca. 90% der Arbeiter auf der Baustelle) illegal ohne Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis hier. Normal müssen die in Abschiebehaft. Und was passiert? Daten werden aufgenommen und sie müssen die Baustelle sofort verlassen. Achso: die Arbeitgeber erhalten eine Anzeige. Naja...morgen werden die Arbeiter wohl anderweitig in der Umgebung eingesetzt.
Zitat von Betonkutscher im Beitrag #706Meiner Meinung nach ist unsere Regierung der Sargnagel für unser Gewerbe, wie seht ihr das ?
Leider JA. Das Bürgergeld muss sofort reformiert werden. Dazu Sanktionen für alle, die nicht arbeiten wollen. Solange die Dienststellen in den Behörden aber nicht digital vernetzt sind, bleibt alles nur Theorie. Als Neu-Rentner muss ich schauen, wo ich 12% mehr Rente (siehe Bürgergeld) ab 2024 erhalten kann.
Inflationsprognose für 2024......es ist unfassbar, was 'Fachleute' so prognostizieren, wenn sie dafür nicht haften, aber die Meinung beeinflussen wollen.
Die Gastrobranche mit ebenfalls schwierigen Rahmenbedingungen wird aktuell von unseren 'Fachleuten' der Regierung mit einer massiven Kostensteigerung 'bedroht' - Wieder-Erhöhung der MWSt. auf Speisen von 7% auf 19%. Zusammen mit anderen Kostensteigerungen bangt fast die komplette (Restaurant und Imbiss) Branche um ihre Existenz.
Im Gegensatz zur BGL-Kampagne, deren Motive ich bisher noch auf keinem LKW entdecken konnte, wehrt sich jedoch die DEHOGA als Verband mit einer sehr guten Kampagne. Da könnte der BGL mal etwas genauer hinschauen.
Plakate habe ich bereits mehrere an Eingangstüren zu Restaurans entdeckt.
Gastro ist ebenso wichtig wie Logistik. Ohne Logistik funktioniert auch Gastro nicht. Da gäbe es viele Möglichkeiten für Aktionen zum zivilen Ungehorsam.
Na ja, was unsere Verbände angeht, ist das schon lächerlich, Geld sammeln bei den Mitglieder um nach außen hin etwas zu tuen. Bekomme ja regelmäßig die Mails, was da drinn steht ist überwiegend für die ganz Großen, Mittestand = Fehlanzeige. Das sind in meinen Augen, die Diener zwischen der Politik und den Konzernen, man will ja auch niemanden auf die Füße treten.
Zu 714, die BG Verkehr ist der Auffassung, das wenn Fahrer kommen, diese überwiegend aus dem Osten sein sollen, die Ausbildung soll über dem Standart in Deutschland liegen. Die Erfahrung konnte ich allerdings bisher nicht machen.
Die Kosten für den Führerschein sollen bei einer vernünftigen Ausbildung so sein, dazu gehört auch das Fahren mit beladenen Fahrzeugen, so wie das Auf- und Absatteln.
Der Spediteur hat sich in Schweden das Personal beschafft.
Zitat von Betonkutscher im Beitrag #711Die Argumente waren vielfälltig, zb kein Sonntagsfahrverbot, höhere Tonnagen und geringere Abgaben und Löhne. In diesem Fall fährt er, ab dem nächsten Jahr Teile für die Volvo LKW Fabrik.
Sonntagsfahrverbot ist doch sehr gut und wenn du es magst gibt es Gehehmigung für ca 100 Fische . Tonnage ja aber da brauchst Fahrer keine Kutscher . Und wer hat denn die VOLVO Touren vorher gefahren ???
Und Abgabensystem ( wenn es noch so ist ) find ich sehr geil keine Krankenvers. - Angestellter muss sich selbst vers. kein Geld bei Urlaub oder krank .( dafür Rest natürlich mehr ) Wer viel arbeitet = viel Geld Urlaub = kein Geld - jedem selber überlassen Und krank wegen Blase am Zeh würden sich manche überlegen .
So vertieft haben wir das nicht, waren nur in den Pausen zusammen. Mich hat es nur verwundert wie die allgemeine Stimung ist. Das kommt für mich auch nicht mehr in Frage, hätte man alles vor 15- 20 Jahren machen können, Angebote waren genügend da, ob Dubai oder Rußland. Die Volvo Sache wurde jetzt , so wie ich das vertanden habe seit 1 Jahr verhandelt. Finde es aber trotzdem gut, das jemand das wagt.
Zitat von Betonkutscher im Beitrag #718So vertieft haben wir das nicht, waren nur in den Pausen zusammen. Mich hat es nur verwundert wie die allgemeine Stimung ist. Das kommt für mich auch nicht mehr in Frage, hätte man alles vor 15- 20 Jahren machen können, Angebote waren genügend da, ob Dubai oder Rußland. Die Volvo Sache wurde jetzt , so wie ich das vertanden habe seit 1 Jahr verhandelt. Finde es aber trotzdem gut, das jemand das wagt.
Ich mache ja schon lange genug Spedition... aber ich kann Dir sagen, das ganze geht nur über den Preis.
DHL / Samskip/ LKW Walter fahren da schon lange und zu Konditionen, da fällt Dir der Löffel aus der Hand.
Als ich noch bei Alders war haben wir für Volvo, Gent gefahren..... Ich kenne diese Preisverhandlungen zur genüge und waren auch nicht immer prickelnd
Lohnnebenkosten mehr als hier und teils musst du echt aufpassen. Bis auf Norwegen aktuell überall Probleme. Norwegen etwas besser, aber ohne Geld und Job und vor allem Sprache kommst nicht an.
Ich bleibe so wie ich bin. Schon alleine, weil es andere stört....