Radio SWR 1 um 12 Uhr in den Nachrichten In D fehlen ca. 50.000 Fahrer mit steigender Tendenz (pro weiterem Jahr ca. 15.000 Fahrer mehr), weil die Arbeitsbedingungen zu unattraktiv sind. Es werden demnächst ernste Versorgungsprobleme befürchtet. In ganz Europa fehlen hunderttausende von Fahrern - das Beispiel GB wird explizit erwähnt.
Meldung kommt vom BGL und wird stündlich wiederholt.
Zumindest die Pressearbeit läuft
Nachtrag: Focus berichtet ebenfalls über das Problem
Ist aber branchenbedingt, wie schon gesagt bei uns hier ist es grade so das einige gute Fahrer zu bekommen sind, die man schon kennt. Nahverkehrsfahrer in Berlin kein Problem, Fernverkehr ja!
Schön wenn man nach Hause kommt, im Briefkasten eine Krankmeldung! Fahrer schon seit drei Wochen krank, sollte jetzt Montag wieder fahren. Ne ne ne erstmal noch bis 1.10. krank. So er nicht zu erreichen, weder Handy Festnetz oder per Wapp! Meine Frau sagt gestern Nachmittag war die Krankschrift noch nicht im Briefkasten🧐🤔
Solche Leute haben keinen Arsch in der Hose, Vollidioten.
Krank kann man sein, aber dann soll er es rechtzeitig sagen. Sonntag Nachmittag die Krankmeldung in den Briefkasten werfen ist Mist. Touren geplant und der Chef soll schauen as er macht.
In ganz Europa herrscht ein Mangel an Berufskraftfahrern. Das Vereinigte Königreich ist nicht am schwersten davon betroffen. Laut Transport Intelligence (TI) mangelt es in Europa an rund 400 Tsd. Fahrern. Fast ein Drittel davon ist auf den Mangel in Polen zurückzuführen!
Nach Berechnungen von TI fehlen im europäischen Straßenverkehrssektor 400 Tsd. Fahrer. Am schwierigsten ist die Situation in Polen, Großbritannien und Deutschland. Nach Schätzungen von Analysten mangelt es in unserem Land an bis zu 124 Tsd. Fahrern. Darüber hinaus schätzt die Internationale Straßentransport-Union (IRU), dass der Mangel an qualifizierten Fahrern in Polen 37 % der Gesamtzahl der in unserem Land beschäftigten Fahrer ausmacht. Schwierig ist die Lage auch im Vereinigten Königreich, wo nach verschiedenen Schätzungen zwischen 60 Tsd. und 76 Tsd. Fahrer fehlen. Im Vereinigten Königreich haben der Brexit und die Pandemie zu der Personallücke beigetragen, da viele Arbeitnehmer aus Angst vor Lockdowns das Land verlassen haben. Darüber hinaus haben europäische Frachtführer die Zahl der Verbindungen auf die Britischen Inseln aufgrund der administrativen Schwierigkeiten beim Austritt aus der EU und der im Vereinigten Königreich und auf dem Kontinent verhängten Pandemie-Beschränkungen erheblich reduziert.
Auch in Deutschland ist ein Mangel an Fahrern zu verzeichnen. Der Mangel wird auf 45 Tsd. bis 60 Tsd. Arbeitskräfte geschätzt. Die IRU prognostiziert jedoch, dass bis 2027 in der Bundesrepublik 185 Tsd. Fahrer fehlen werden! Interessant ist die Situation in der Ukraine. Die Schätzungen des Fahrermangels schwanken dort erheblich und reichen von 12 Tsd. bis zu 120 Tsd. (!!). Zugleich handelt es sich um Daten aus dem Jahr 2019. In Anbetracht des Arbeitskräftemangels in Polen, der hauptsächlich durch den Import von Arbeitskräften aus der Ukraine ausgeglichen wird, kann davon ausgegangen werden, dass der Mangel in der Ukraine eher in der Nähe dieser höheren Grenze liegen dürfte.
Maβnahen gegen das Problem Der Fahrermangel ist derzeit ein besonders drängendes Problem, da die Nachfrage nach Transportdienstleistungen in ganz Europa aufgrund der sich öffnenden Volkswirtschaften und des steigenden Verbrauchs hoch ist. Engpässe führen u. a. zu höheren Löhnen und Kosten und damit zu höheren Preisen für Produkte und Dienstleistungen.
Zu den Möglichkeiten, mit denen die Länder dem Fahrermangel begegnen können, gehören kurzfristige Maßnahmen wie die Erhöhung der Löhne, die Einführung von Bonus- und Prämienregelungen, flexible Arbeitszeiten und sogar die Möglichkeit für Fahrer, Anteile am Unternehmen zu erwerben. In Zeiten erhöhter Nachfrage nach Transportdienstleistungen besteht auch die Möglichkeit der Zeitarbeit.
Andere Maβnahmen sind längerfristiger Natur – wie Ausbildungsprogramme (einschließlich Praktika), Personalrekrutierungsprogramme, der Einsatz ehemaliger Militärangehöriger oder schließlich die Schaffung besserer Rastmöglichkeiten für Fahrer sowie eines Parksystems. So hat die Europäische Kommission beispielsweise 178 Millionen Euro für Unternehmen bereitgestellt, die geschützte Parkplätze für Lastkraftwagen einrichten.
Die massenhafte Einführung von Sichtbarkeitssystemen in Verkehrsunternehmen kann auch bei der Verwaltung der Arbeitskräfte im Verkehrswesen hilfreich sein, was den effizienten Einsatz des verfügbaren Personals verbessern dürfte. Natürlich scheint die Einführung von autonomen Fahrzeugen die Lösung für das Problem des Fahrermangels zu sein, aber das ist eher ein Plan für die ferne Zukunft.
Es wird auch viel darüber gesprochen, das Alter für den Erwerb des Führerscheins für schwere Nutzfahrzeuge auf 18 Jahre zu senken. Der Grund dafür ist, dass der Verkehrssektor mit dem Problem einer alternden Belegschaft zu kämpfen hat. Nach Angaben der IRU sind nur 11 % der Fahrer in Polen unter 25 Jahre alt. Dies ist immer noch besser als der europäische Durchschnitt, der bei 7 % liegt.
Da sieht man mal, wie blind die Politik ist. Statt Lösungen zu schaffen, nein, wir öffnen die Grenzen für Drittländer. Und dann? Wird das behoben? Sicherlich nicht.
Ich bleibe so wie ich bin. Schon alleine, weil es andere stört....
400.000 Kraftfahrer (wenn sie denn da wären) würden ~ 300.000 Fahrzeuge bewegen, vielleicht durch Schichtarbeit auch nur 250.000. Ich will mir das nicht vorstellen was das für die Autobahnen, Parkplätze und anderer Verkehrsinfrastruktur bedeuten würde. Das will glaube ich keiner wirklich haben!
Ich bin so vielen Menschen dankbar, dass sie mir jeden Tag zeigen, wie ich niemals werden möchte. -Isaak Öztürk-
Zitat von Wildflower im Beitrag #26Da sieht man mal, wie blind die Politik ist. Statt Lösungen zu schaffen, nein, wir öffnen die Grenzen für Drittländer. Und dann? Wird das behoben? Sicherlich nicht.
Das Problem fängt bereits in der Schule an., die in den letzten Jahrzehnten systematisch 'kaputtgespart' wurde. Das Grundwissen von Schülern aller Schulstufen ist in vielen Fächern dramatisch zurückgegangen. In den Realschulen und Gymnasien gibt es in BaWü erst seit ca. 2 Jahren ein Fach, das sich mit den Prinzipien der Wirtschaft, der Arbeits- und Finanzwelt beschäftigt - viel zu spät.
Zitate aus 2 Gesprächen der letzten Woche: Bauunternehmen: Azubis fast alle ungeeignet, da Grundrechenwissen nicht vorhanden ist. Dazu keine Leistungs- und Einsatzbereitschaft für wechselnde Arbeitszeiten Banker: Azubis fast alle ungeeignet, da Grundrechenwissen selbst bei Realschülern und Gymnasiasten oftmals nicht vorhanden ist. Dramatischer Rückgang bei den erfolgreichen Absolventen einer Banklehre. Und da wird es noch viele andere Branchen geben.
Die Industrie und verladende Wirtschaft hat Fakten geschaffen - selbst in Pandemiezeiten wollen mind. 60% weiterhin nur dort produzieren, wo es am billigsten ist. Logistikkosten waren bisher vernachlässigbar und ein Hebel, an dem man mit Preisbashing ansetzen konnte. Wir müssen alle als Verbraucher umdenken!
Für D kann es m.E. nur ein Modell geben: Löhne müssen an das Niveau der Schweiz angepasst werden - ebenso die Sozialabgaben und das Rentenmodell. Ein geplanter Mindestlohn von € 12,00 hilft gar nicht. Die Umstellung auf alternative Antriebe muss auch ohne Förderung (aktuell bis 80% der Mehrkosten geplant) funktionieren, da diese Subventionen der Steuerzahler tragen muss. Arbeitszeitmodelle müssen in unserer Branche neu aufgestellt werden - spätestens wenn vielleicht im Fernverkehr (teil)autonom gefahren werden kann.
Führerscheine aus Drittländern müssen weiterhin mit Prüfung umgeschrieben werden - lohnt sich dann aber bei den entsprechenden Löhnen. Aus diesen Ländern gibt es viele Interessentern für den Job, wenn sie hier die Anerkennung, Aufenthaltserlaubnis und Arbeitsgenehmigung erhalten. Hier ist die Sprache trotz absolvierter Sprachprüfung das größte Problem. Ich habe hier zusammen mit der Fahrschule bereits vor 4 Jahren ein Qualifizierungskonzept für das Jobcenter erarbeitet - wurde nach unzähligen Gesprächs(versuchen) als zu teuer abgelehnt. Keiner will hier die Verantwortung übernehmen - das frustriert ungemein!
Das wird die Produkte (kritisch im Konsumgüterbereich) und Logistikkosten enorm verteuern und Konzerne zu Produktionsverlagerungen zwingen. In D ist jedoch der Mittelstand der Treiber der Wirtschaft. Der unsägliche Kampf in/mit der EU muss aufhören - ansonsten muss über ein Austrittsmodell nachgedacht werden. Made In Germany hat den Weltruhm der deutschen Wirtschaft mitbegründet. Erhebliche Mehrkosten sind zumindest im Hightech-Bereich locker verkraftbar - leider sinkt der Gewinn aus Unternehmersicht nicht nur marginal. Im Lebensmittelbereich haben wir bereits aktuell bei manchen Produkten Preissteigerungen bis zu 100% seit 2019 (Öle, Salate....Nudeln werden es bald sein). Jeder stöhnt...und muss dennoch kaufen. Ich lehne mich aus dem Fenster und behaupte: wir werden in den nächsten 2-3 Jahren flächendeckend nochmals 100% sehen.
Im übrigen mache ich bei jungen Schulungsteilnehmern in Ausbildung immer mehr die Erfahrung, dass sie immer mehr von der Komplexität der Fahrzeuge und den Vorschriften abgeschreckt werden. Weniger von den Arbeitsbedingungen auf der Straße. Die Rampenproblematik kennen die meisten (noch) nicht. Und immer die 1. Frage: Was kann ich verdienen als Einsteiger? Wo kann ich mehr verdienen?
Zitat von hurgler0815 im Beitrag #29 Löhne müssen an das Niveau der Schweiz angepasst werden - ebenso die Sozialabgaben und das Rentenmodell. Ein geplanter Mindestlohn von € 12,00 hilft gar nicht.
Geht es einen Niedriglohnempfänger (die gibt es dort auch) in der Schweiz viel besser als bei uns? Bei den Lebenshaltungskosten in der Schweiz glaub ich nicht daran.
Ich bin so vielen Menschen dankbar, dass sie mir jeden Tag zeigen, wie ich niemals werden möchte. -Isaak Öztürk-