Zitat von hurgler0815 im Beitrag #29 Löhne müssen an das Niveau der Schweiz angepasst werden - ebenso die Sozialabgaben und das Rentenmodell. Ein geplanter Mindestlohn von € 12,00 hilft gar nicht.
Geht es einen Niedriglohnempfänger (die gibt es dort auch) in der Schweiz viel besser als bei uns? Bei den Lebenshaltungskosten in der Schweiz glaub ich nicht daran.
Dort gibt es auch Niedriglöhne...davon bleiben aber ca. 20% mehr Netto vom Brutto.
Ich mache das Dilemma mal an einem anderen Beispiel fest: Bus-Linienverkehr in D ist systemrelevant für die Mobilität und die Versorgung der Bevölkerung. Aufgrund des EU-Rechts wird bei Bedarf (z.B. Insolvenz) oder in einem längeren Turnus immer ein Bündel von Linienverkehren EU-weit ausgeschrieben. Bis heute hat nach Abschluß des Vergabeverfahrens noch kein gebietsfremder Verkehrsunternehmer im Personenverkehr solch ein Bündel als Auftrag erhalten. Der Bus-Linienverkehr ist ebenfalls kontingentiert. Da seit 2017 bundesweit nach Eigenwirtschaftlichkeit ohne Zuschüsse vergeben wird, kommt meist der Billigste zum Zug - es sei denn, dass es bei ihm bereits Vorfälle gab und die Zuverlässigkeit nicht gewährleistet ist.
Die Tarifverträge für den Bus-Linienverkehr gelten für alle Unternehmen, die dort tätig sind - egal ob Mitglied im Verband der Busunternehmen oder im Arbeitgeberverband oder nicht. Jedes Bundesland schließt seine eigenen Tarifverträge , die dann dort landesweit gelten (Grund-Stundenlohn + Pausen + alle Zuschläge). Somit stehen die Unternehmen deutlich weniger im Wettbewerb untereinander. Wer die Tarifverhandlungen die letzten Monate verfolgt hat, kennt die Abschlüsse, die weit über denen der streikfreudigen GdL liegen.
Warum gibt es dennoch auch hier einen gravierenden Mangel an Busfahrern im Linienverkehr? Ganz einfach: neben starken Nerven benötigt man auch viel zeitliche Flexibilität für den 3-Schichtdienst - und das wollen die meisten jungen Leute heute nicht mehr.
LKW-Transporte sind ebenfalls systemrelevant für die Versorgung der Bevölkerung. Scheint bis heute die meisten Menschen nicht zu interessieren, solange immer alles verfügbar ist. Das Bus-Tarifmodell wäre zumindest ein Modell für den LKW-Nahverkehr, in dem es aktuell die meisten Probleme gibt. Die Verlader haben jedoch kein Interesse daran.
Löhne anheben heißt auch Preise anheben! Wie schon gesagt, wie??? Zwei Kunden von mir haben schon angekündigt, Preiserhöhung können sie nicht mitmachen, suchen dann günstigere Entsorger! Tja Nahverkehr wird es Fahrer geben, Fernverkehr wird keiner mehr machen wollen auch nicht für "gutes" Geld. Die deutschen sind noch nicht soweit wie die "Drittländer" neben Deutschland wo ein Job das Überleben sichert!
Die Kernaussage ist doch: Der Beruf Lkw-Fahrer muss sich grundlegend ändern.
Nicht (so sehr) der Beruf muss sich ändern, sondern die Wertschätzung der Arbeit muss sich ändern. Vor allem bei den Auftraggebern, Be- und Entladestellen und der gesamten Bevölkerung.
Ich bin so vielen Menschen dankbar, dass sie mir jeden Tag zeigen, wie ich niemals werden möchte. -Isaak Öztürk-
Solange wir das Klopapier bringen, sind wir sie Besten, viele machen sich doch da garkeinen Gedanken, für die kommt der Strom aus der Steckdose, oder die Jeans vom Amazon Fahrer und das wars auch schon!
Hatte vor kurzen ein Gespräch in meiner Schul Wapp Gruppe, hatte das Foto gepostet wo ich in Neuenhagen stehe und kippe, haben sie mich gefragt wo das Glas ist, weil ich gesagt habe u.a. fahre ich Glas🙄
Moin Werde grad in Italien voll nett behandelt, bekomme Kaffee angeboten und darf die Damentoilette benutzen Ware die ich lade hat teilweise schon länger auf Verladung gewartet . Sollte sich auch noch mein km Preis bessern Wäre meine Wenigkeit schon zufrieden
Aktuelles Bild von soeben bei der Tanke um die Ecke. Diesel seit gestern abend leer....sie wissen nicht, wann geliefert wird.
hurgler0815
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Versorgungskollaps befürchtet Deutschland gehen die Lkw-Fahrer aus
Ein schlechter Ruf und unterdurchschnittliche Löhne: Der Beruf des Lkw-Fahrers ist in Deutschland alles andere als attraktiv. Das könne schon bald schwerwiegende Folgen haben...
Ich hatte heute morgen ein langes Gespräch mit einem Kollegen bei Ihm im Betrieb (kennen und schätzen uns schon sehr lange). Klassischer Mittelständler mit 60 Mann Personal. Sehr breit aufgestellt. Er hat mir seine Abrechnung zum Thema Dieselfloater erklärt und mir bei meinem Plan seine Rechenweise erklärt. Er geht grade zu allen Kunden und kündigt entsprechende Preiserhöhungen an. Er geht mit 8-10 % ins Rennen um mit mindestens 6 Raus zu kommen.
Die meisten ziehen mit, die anderen entsorgt er konsequent. Egal wie groß und wie viel Umsatz. Einer hat nach 2 Wochen auf dem freien Markt der Erhöhung zugestimmt und ist zurück, der andere zögert noch.
Viele merken gerade, was alles nicht mehr geht. Somit Zeit zum Handeln....
Ich bleibe so wie ich bin. Schon alleine, weil es andere stört....
Gestern Abend vor meiner Pause in 19322 Wittenberge die Tankpool 24 angefahren um zu Tanken. Als ich angehalten habe hörte ich schon ein komisches Pipsen. Beim Versuch zum Tanken hörte man zwar die Pumpe laufen es kahm aber nichts. Den Notruf angerufen und da bekahm ich die Aussage das der Tank Leer sei aber ich habe die möglichkeit 41 Km weiter bei der nächsten zu Tanken. Na gut, dann Fahre ich halt noch meine Letzten Minuten und die Reserve bis dorthin so das ich nach meiner Pause weiterkomme. Ein Paar Minuten vor ende meiner Lenkzeit stand ich an der Zweiten TP24 in der nähe von 39573 Stendal. Tankdeckel aufgemacht, Karte in der Hand und wende mich zur Säule... was sehe ich dort? *(Siehe Foto) Nächsten Morgen zur regulären Blaue und für 1,569€ Brutto flüssiges Gold getankt... Sind wir nun auch so weit? |addpics|xef-6-f801.jpg|/addpics|
Gründer und Geschäftsführer des Transportunternehmens, DonTrans GmbH. Mein Chef ist die BRD!
Ein sehr guter Blog - und vor allem eine ungeschönte Bestandsaufnahme über die aktuelle Situation und nötigen Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des Berufs des LKW-Fahrers.